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Ausbildung von ehrenamtlichen Seelsorgern weiter gesichert

Ausbildung von ehrenamtlichen Seelsorgern weiter gesichert

Evangelische Klinikseelsorge erhält 5.000 Euro von der Anneliese-Roth-Stiftung

18 ehrenamtliche Klinikseelsorger gibt es am Universitätsklinikum Erlangen. Gemeinsam bringen es die Freiwilligen auf rund 2.000 Patientengespräche pro Jahr – eine Stütze, die kaum noch wegzudenken ist. Wer Klinikseelsorger werden will, braucht eine halbjährige Ausbildung mit Praxis- und Theorieteil, die ihn für die Arbeit auf den Stationen vorbereitet. Jetzt unterstützt die Anneliese-Roth-Stiftung, vertreten durch Dr. Wilhelm Polster, die Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen mit 5.000 Euro. Pfarrerin Dorothea Böhle nahm den Spendenscheck mit großem Dank entgegen.

Viele Patienten im Krankenhaus haben Redebedarf – auch, wenn sie regelmäßig von ihren Angehörigen besucht werden. Besonders die Menschen, die in der Klinik von einer schwerwiegenden Diagnose erfahren, die Angst vor Schmerzen oder vor der Zukunft haben, suchen jemanden, mit dem sie offen und vertraulich über ihre Sorgen und Gedanken sprechen können. In diesen Situationen helfen die Mitarbeiter der evangelischen und katholischen Klinikseelsorge. Neben den hauptamtlichen Pfarrerinnen und Pfarrern engagieren sich in diesem Amt auch viele Ehrenamtliche. „Seelsorge ist eine wunderschöne Aufgabe, die aber keineswegs unterschätzt werden darf“, erklärte Dorothea Böhle. „Deshalb ist unsere Ausbildung so wichtig. Hier lernen die angehenden Ehrenamtlichen die wichtige Theorie, zum Beispiel die Gesprächsführung, und erfahren während eines Stationspraktikums, welche Aufgaben auf sie zukommen.“ Die halbjährige Ausbildung wurde von der evangelisch-lutherischen Kirche zertifiziert und findet alle zwei Jahre unter der Anleitung von Pfarrerin Böhle statt. Mit der Spende der Anneliese-Roth-Stiftung, übergeben von Dr. Polster, sind die Schulungen der kommenden zwei Jahre gesichert.

Klinikseelsorge in Deutschland revolutioniert

Die Klinikseelsorge ist für Dr. Polster eine besondere Herzensangelegenheit: Der Stiftungsvorstand war nicht nur selbst jahrzehntelang Klinikseelsorger, sondern erlernte das „Handwerk“ in den 50er-Jahren durch die „Clinical Pastoral Education“ in den USA. Die dortige Methodik brachte er mit nach Deutschland und trug damit zu einer Reform der Klinikseelsorge hierzulande bei. „Zuvor war Seelsorge stark kirchlich geprägt“, erklärte er. „Das amerikanische Modell bleibt beim Glauben, stellt aber das Zuhören und die Gedanken des Patienten in den Mittelpunkt.“ In den 80er-Jahren begann Wilhelm Polster schließlich, Klinikseelsorger auch in Erlangen auszubilden. Eine seiner Schülerinnen war damals Dorothea Böhle, die ihrerseits heute die Ausbildung übernimmt. „Es ist schön zu sehen, wie die Saat, die man einst eingebracht hat, heute viele Pflanzen hervorbringt“, sagte Dr. Polster bei der Spendenübergabe in der Kapelle des Internistischen Zentrums am Uni-Klinikum Erlangen.

Weitere Informationen:

Dorothea Böhle
Telefon: 09131 85-46730
E-Mail: dorothea.boehle(at)uk-erlangen.de