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Erlanger Herzchirurg erhält Ernst-Derra-Preis

Erlanger Herzchirurg erhält Ernst-Derra-Preis

Forschung zu Abstoßungsreaktionen von Herz- und Lungentransplantaten ausgezeichnet

PD Dr. Christian Heim, Oberarzt der Herzchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Michael Weyand) des Universitätsklinikums Erlangen, wurde jetzt für seine Forschung zu Abstoßungsreaktionen von Herz- und Lungentransplantaten in Wiesbaden mit dem Ernst-Derra-Preis ausgezeichnet. Der älteste und renommierteste Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie wird jährlich auf der Jahrestagung der Gesellschaft verliehen und ist mit 7.500 Euro dotiert.

Den Ernst-Derra-Preis erhielt PD Dr. Christian Heim für seine kumulative Habilitationsschrift "Experimentelle Studien zur chronischen Abstoßung nach thorakaler Organtransplantation". In dieser fasste PD Dr. Heim verschiedene kleintierexperimentelle Originalarbeiten zusammen, die sich mit der chronischen Abstoßung nach Herz- und Lungentransplantationen beschäftigen. Nach einer Herztransplantation können chronisch-entzündliche Prozesse in den Herzkranzgefäßen zur Transplantat-Vaskulopathie führen - einer Abstoßungsreaktion, die durch eine Verdickung der Blutgefäße im transplantierten Herz gekennzeichnet ist und die spätere Haupttodesursache darstellt. Nach wie vor gibt es keine zufriedenstellende medikamentöse Therapie gegen die Transplantat-Vaskulopathie.

Der Schwerpunkt der Erlanger Arbeitsgruppe um Christian Heim liegt seit Jahren in der nichtimmunologischen und immunologischen Verhinderung dieser Erkrankung. Im Maus-Aortentransplantationsmodell konnte die Arbeitsgruppe den Reperfusionsschaden minimieren, das heißt: Die Forscher reduzierten den Schaden, der entstehen kann, wenn ein lange nicht- oder minderdurchblutetes Transplantat wieder durchblutet wird. Zudem untersuchten PD Dr. Heim und sein Team bestimmte Gene, die bei der Reaktion der Zellen auf eine Unterversorgung mit Sauerstoff relevant sind, und erforschten, wie sich das Gewebe medikamentös auf eine unzureichende Sauerstoffversorgung vorbereiten lässt. Darüber hinaus widmete sich PD Dr. Heim dem Einfluss von Blutplättchen und erkannte, dass ihre medikamentöse Hemmung ein therapeutischer Ansatz sein kann.

Christian Heim studierte Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, in Wellington (Neuseeland) und Edmonton (Kanada). In der Herzchirurgie des Uni-Klinikums Erlangen promovierte er bei Prof. Dr. Stephan Ensminger "summa cum laude" über die Rolle von Zytomegalieviren bei der chronischen Abstoßung nach einer Herztransplantation im Mausmodell. Nach dem Abschluss seiner Facharztweiterbildung habilitierte PD Dr. Heim für das Fach Herzchirurgie mit grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der chronischen Abstoßung nach einer Herztransplantation. Für seine wissenschaftlichen Beiträge gewann er mehrere Auszeichnungen. Sein klinisches Interesse gilt der chirurgischen Therapie der Herzinsuffizienz und minimalinvasiven chirurgischen Herzklappenoperationen.

Weitere Informationen:

PD Dr. Christian Heim
Telefon: 09131 85-33319
E-Mail: christian.heim@uk-erlangen.de