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Mülltrennung im Körper – herausragende Forschungsarbeit geehrt

Mülltrennung im Körper – herausragende Forschungsarbeit geehrt

Prof. Dr. Gerhard Krönke erhielt den Langener Wissenschaftspreis des Paul-Ehrlich-Instituts

Wie entscheidet das Immunsystem, welche Zellen gut und welche böse sind? Diese Unterscheidung ist von zentraler Bedeutung, denn die einen gehören zum eigenen Organismus, während die anderen angegriffen und entsorgt werden müssen. Einen wichtigen Beitrag für dieses Gebiet leistete Prof. Dr. Gerhard Krönke, Oberarzt der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. med. univ. Georg Schett) des Universitätsklinikums Erlangen zusammen mit seiner Arbeitsgruppe. Jetzt erhielt er für seine Arbeit den Langener Wissenschaftspreis des Paul-Ehrlich-Instituts. Die Auszeichnung geht an Forscher, die das Wissen um Autoimmunität in der Rheumatologie, der klinischen Immunologie und der Infektiologie wesentlich erweitert haben.

Das Immunsystem sorgt für die Abwehr von Krankheitserregern, indem es diese angreift, ausschaltet und entsorgt. Doch wie funktioniert die Unterscheidung zwischen eigenen guten und fremden schädlichen Zellen? Eine wichtige Frage, denn wenn dieser Unterscheidungsmechanismus nicht richtig funktioniert, richtet sich der Körper mitunter gegen sich selbst und Autoimmunerkrankungen können entstehen. Eine Arbeitsgruppe um Prof. Krönke konnte zeigen, dass das Immunsystem von unterschiedlichen Typen von Fresszellen - sogenannten Makrophagen - gesteuert wird, die im Körper eine Art Mülltrennung übernehmen. Gewebsmakrophagen erkennen abgestorbene Zellen des eigenen Organismus und entsorgen diese ohne weitere Auswirkungen. Inflammatorische, also entzündliche, Makrophagen aber erkennen körperfremde Krankheitserreger und setzen eine Reaktion in Gang, um die Eindringlinge zu bekämpfen, zum Beispiel durch eine Entzündung und Immunantwort. Auf diese Weise kann "guter" und "schlechter" Müll getrennt voneinander verarbeitet werden.

Das Wissen um diese unterschiedlichen Abbauprozesse ist ausschlaggebend für weitere Arbeiten auf dem Gebiet der Autoimmunerkrankungen. Denn wer versteht, wie die Zellunterscheidung im gesunden Körper funktioniert, könnte zukünftig auch erklären, was schiefläuft, wenn der Körper gegen sich selbst vorgeht und welche Prozesse somit zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis führen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Gerhard Krönke
Telefon: 09131 85-33015
E-Mail: gerhard.kroenke(at)uk-erlangen.de