Jahresbericht 2012 | 2013: Medizin. Menschen. Momente.
den Anforderungen und Leitlinien der Deutschen Krebs- hilfe (DKH), der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaft- lichen Medizinischen Fachgesellschaften und der DKG arbeitet und von Letzterer zerti fi ziert wurde. Dadurch wird gewährleistet, dass bundesweit jeder Patient die gleiche bestmögliche Therapie erhält. Onkologisches Spitzenzentrum in Erlangen Heimatnähe und Kompetenz bedeuten für den Großteil der Betroffenen, die sich mit einem Anruf oder einer E-Mail an Susanne Kagermeier und Karin Meyd wenden, allerdings tatsächlich Erlangen. Krebskranke aus ganz Nordostbayern bekommen am hiesigen Uni-Klinikum eine individuelle Therapie nach den Standards der aktuellen Leitlinien. „Das Dach unserer onkologischen Versorgung ist das CCC Erlangen-EMN, das derzeit als eines von deutschlandweit elf onkologischen Spitzen- zentren von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird. Hier kooperieren wir zum Wohl unserer Patienten aus der gesamten Region mit dem Klinikum Bamberg und dem Klinikum Bayreuth“, sagt Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Direktor des CCC Erlangen-EMN und Vorsitzender des Tumorzentrums Erlangen-Nürnberg. „Das Onkologische Zentrum mit seinen Organkrebs- zentren, dessen Zerti fi zierung sehr erfolgreich, also ohne Anmerkungen, Ende 2012 von der Deutschen Krebsgesellschaft überprüft wurde, bildet unser Funda- ment.“ Eine Säule in diesem symbolischen Haus der onkologischen Versorgung ist das Tumorzentrum Erlangen-Nürnberg, in dem seit inzwischen fast 30 Jahren Daten aus Tausenden Krebsbehandlungen gesammelt und ausgewertet werden. „So können wir auch die Qualität der Therapien über viele Jahre hinweg mit- und nachverfolgen“, erklärt Prof. Beckmann. „Bei einer Zerti fi zierung beurteilen die externen Gutachter schließlich ‚nur‘ die Struktur- und die Prozessqualität – dass wir hier in Erlangen auch die Langzeitergebnis- qualität unserer Behandlungen erfahren und diese so kontinuierlich verbessern können, ist eine besonders gute Voraussetzung für die hiesige Versorgung von Krebskranken.“ Ein weiterer wichtiger Baustein des CCC Erlangen-EMN ist die Forschung: die wissenschaftliche Verankerung, aber auch Weiterentwicklung von Therapien. Dies reicht von Grundlagenforschung bis hin zu klinischen Studien: „Was allerdings nicht bedeutet, dass unsere Patienten unklare Testpersonen sind“, betont Matthias W. Beckmann. Vielmehr erhielten Betroffene Zugriff auf Innovationen, zu einem Zeitpunkt, zu dem diese andernorts noch nicht angeboten werden. Das CCC Erlangen-EMN – ein interdisziplinäres Netz- werk, in dem sich jeder einzelne Patient ganzheitlich aufgehoben fühlen kann: Denn die Zusammenarbeit besteht nicht nur auf dem Papier, sondern sie wird tagtäglich von Spezialisten unterschiedlichster medizi- nischer Disziplinen und Berufsgruppen gelebt. So besprechen Ärzte in wöchentlichen Konferenzen, den Tumorboards, jeden Patienten und machen den individuell bestmöglichen Therapievorschlag. „Was Frau Müller hilft, muss ja nicht automatisch auch für Frau Schmidt gut sein“, veranschaulicht Prof. Beckmann. Bei der täglich statt fi ndenden Konferenz für gastro- intestinale Tumoren (Magen-, Dickdarm- und Enddarm- krebs) kommen beispielsweise Experten aus der Chirurgie, der Radiologie, der Pathologie, der Strahlen- klinik sowie Kollegen aus der Medizin 5 (internistische Onkologie), der Nuklearmedizin, der Hautklinik, der Thoraxchirurgie und der Medizin 1 (Gastroenterologie) zusammen. „Nur im Team sind wir stark“, bekräftigt Susanne Kagermeier und ihre Kollegin beraten nicht nur die krebs- kranken Patienten selbst, sondern auch deren Angehörige. Onkologisches Zentrum mit Organkrebszentren Center for Clinical Studies Tumorzentrum Erlangen-Nürnberg CCC Erlangen-EMN Forschungseinrichtungen der Universität | JAHRESBERICHT 2012/2013 46
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