Jahresbericht 2013 | 2014: Medizin. Menschen. Momente.
Medizinische Massagen, Lymphdrainagen, Elektro- therapie, Inhalationen und medizinische Bäder – diese und viele weitere Tätigkeiten gehören zum Aufgaben- spektrum eines Masseurs. Der Beruf ist äußerst viel- fältig und deshalb beliebt. An der dem Uni-Klinikum angegliederten Staatlichen Berufsfachschule für Masseure und medizinische Bademeister (Ärztlicher Kurator: Prof. Dr. Markus F. Neurath) werden im Zwei- Jahres-Takt rund 30 Schüler ausgebildet. Da es immer nur eine Klasse gibt, ist eine intensive und individuelle Betreuung der Auszubildenden möglich. Überfüllte Lehr- säle oder unmotivierte junge Menschen sucht man in der Erlanger Berufsfachschule vergebens: „Ich habe von der Schule viel Gutes gehört, aber die Ausbildung ist noch besser, als ich es erwartet habe“, schwärmt Dietmar Böwing, Schüler im zweiten Jahr. „Wir bekommen so viel Input und werden von den Dozenten nicht als Auszubildende, sondern als Kollegen wahr- genommen“, sagt er und seine Klassenkameradin Julia Langhammer ergänzt: „Wir sind fast wie eine kleine Familie, niemand ist hier anonym.“ Seit 1953 werden in Erlangen Masseure und medizinische Bademeister ausgebildet. Heute gilt die Schule als eine der erfahrensten für Massage in Deutschland. Die Anfänge der Ausbildungsstätte vor über 60 Jahren waren aber durchaus bescheiden. „Damals war die Schule im Alten Universitätskranken- haus in der Krankenhausstraße angesiedelt und bestand aus nur drei ehemaligen Patientenzimmern der Privatstation“, erklärt die Schulleiterin Renate Schreiter. Für die Auszubildenden und die damals acht Lehrkräfte wurden die zur Verfügung stehenden Zimmer allerdings schnell zu eng. 15 Jahre nach der Schulgründung, im Jahr 1967, wurden schließlich die Räumlichkeiten in der Universitätsstraße bezogen. Bis heute wird dort theoretisches wie praktisches Wissen vermittelt. Nun wird die Schule möglicherweise in Zukunft in ein neues Schulzentrum umziehen – zusammen mit den anderen Berufsfachschulen. So sollen zeitgemäße und moderne Bedingungen sichergestellt werden. Nervosität vor der ersten Behandlung Die Ausbildung ist anspruchsvoll, fordert die Schüler geistig wie körperlich. In den ersten sechs Monaten wird u. a. theoretisches Basiswissen über die mensch- liche Anatomie und Physiologie sowie über klassische Massagetherapie und Befunderhebung vermittelt. Danach werden die theoretischen Lehrblöcke von praktischen Einsätzen in den Kliniken und selbst- ständigen Abteilungen ergänzt. Zunächst begleiten die Schüler hier die Ärzte, Physiotherapeuten und Masseure bei Visiten und Behandlungen – lernen die Abläufe kennen. Relativ schnell legen die ► Masseure sind aus dem klinischen Alltag nicht weg- zudenken. Ihre Berührungen fördern oftmals den Genesungsprozess der Patienten. Die Berufsfach- schule für Masseure sichert in diesem Bereich Nach- wuchskräfte – und das bereits seit über 60 Jahren. Berühren erlaubt Jürgen Jäkel (r.) unterrichtet die Schüler u. a. in Anatomie und Physiologie. UNIVERSITÄTSKLINIKUM ERLANGEN | 45
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