Jahresbericht 2014 | 2015: Medizin. Menschen. Momente.

Modellstudiengang Logopädie bereitgestellt. Ohne Ein- bezug dieser Sondermittel liegt der Zuschuss immer noch um 768 T€ unter dem Wert des Jahres 2011. Das Problem des fehlenden Ausgleichs von inflationsbe - dingten Kostensteigerungen und des Neuabschlusses von Tarifverträgen verschärft sich damit weiter. Für Investitionen in Ersteinrichtung, Ersatz- und Ergän- zungsbeschaffungen und kleine Baumaßnahmen bis 5 Mio. € standen Zuschüsse in Höhe von 22.563 T€ (Vorjahr: 26.104 T€) zur Verfügung. Die betriebswirt- schaftlich übliche Re-Investitionsquote von 10 % ist damit bei Weitem nicht erreichbar. Das Uni-Klinikum ist daher weiterhin gezwungen, zur dringend notwendigen Verstärkung der staatlichen Zuschüsse zusätzliche Erlöse zu erwirtschaften, um den bestehenden Investiti- onsstau nicht zu stark anwachsen zu lassen. Weitere Fördermittel in Höhe von 433 T€ erhielt das Uni-Kli- nikum für die Beschaffung eines robotergestützten Therapiesystems für die stereotaktische Radioonkologie. Der Bauunterhalt für die Flächen- und Gebäudeanteile, die der Forschung und Lehre dienen, kann mit dem seit Jahren unveränderten Zuschussanteil von jährlich 733 T€ nicht einmal ansatzweise befriedigt werden. Die Bausubstanz für die Forschungseinrichtungen und den Lehrbetrieb muss kontinuierlich instand gehalten und saniert werden. Das Uni-Klinikum hat in den zurücklie- genden Jahren durch Auflösung der gebildeten Instand - haltungsrückstellung erhebliche Unterhaltsmaßnahmen umgesetzt. Voraussichtlich letztmalig im Jahr 2016 sind für bauliche Sanierungen Mittel aus der Rückstellung verfügbar. Die regulären Mittel für den gesamten Bauun- terhalt von rund 3,7 Mio. € pro Jahr reichen nicht aus, um die erforderlichen Maßnahmen zu finanzieren. Der rechnerische Bedarf hierfür liegt um ein Vielfaches höher. Nachdem die Vereinbarungen mit den Krankenkassen für den Bereich der neuen Untersuchungs- und Behand- lungsmethoden sowie den Bereich der Bundespflege - satzverordnung (BPflV) bereits frühzeitig unterzeichnet wurden, konnte sich das Uni-Klinikum mit den Ver- tragspartnern im Rahmen der Hauptverhandlung im September 2014 nicht über alle zu vereinbarenden Tatbestände abstimmen. Eine Einigung gelang erst im März 2015. Die Pflegesatzvereinbarung sieht eine Erhö - hung des Case-Mix-Volumens um 3.150 Punkte vor, insbesondere für die Leistungsausweitung aufgrund der Inbetriebnahme des neuen Bettenhauses des Chirurgi- schen Zentrums. Insgesamt erzielte das Uni-Klinikum eine Budgetsteigerung (inkl. Zentrumszuschlag und Mehrleistungsabschlag) in Höhe von 20.052 T€ (6,2 %). Im Rahmen der Verhandlungen über die Quartalspau- schale für die ambulanten Behandlungen (Hochschul- ambulanzpauschale) konnte eine Erhöhung der abre- chenbaren Fallzahlen erreicht werden. Darüber hinaus ist es auch gelungen, eine höhere Fallzahl für CT- und MRT-Leistungen zu vereinbaren. Die Steigerung des Gesamtbudgets für die Hochschulambulanzen beläuft sich auf 2.098 T€ (10,9 %) gegenüber dem Vorjahr. Die Ertragsentwicklung war sehr positiv. Die Erlöse aus Krankenhausleistungen konnten um 27.663 T€ (6,9 %) gesteigert werden. In der stationären Krankenversor- gung zeigte sich vor allem im Bereich des neuen Betten- hauses des Chirurgischen Zentrums ein starker Leis- tungszuwachs. Uniklinikumsweit war eine Case-Mix- Steigerung in Höhe von 5 % zu verzeichnen. Die zusätzli- chen Leistungen führten zwangsläufig zu überproportio - nalen Aufwandsmehrungen. Der Personalaufwand (354.499 T€) lag um 15.606 T€ (4,6 %) über dem Vorjahreswert. Der überwiegende Teil der zusätzlichen Kosten entfällt auf tarifvertraglich bedingte Gehaltsstei- gerungen. Der Zuwachs beim Materialaufwand beträgt 11.764 T€ (6,7 %). Dieser betrifft insbesondere den medizinischen Bedarf, bei dem sich auch die weiter expandierenden Außenumsätze der Apotheke des Uni-Klinikums abbilden. Gemeinsam mit GEWOBAU Erlangen wurde in Erlangen ein Personalwohnheimmit 112Wohneinheiten errichtet. Durch die vertraglichen, notariell abgesicherten Verein- barungen wurde eine dauerhafte Nutzung für 40 Jahre gesichert. Den Mitarbeitern des Uni-Klinikums kann damit langfristig die Verfügbarkeit von Wohnraum zu akzeptablen Mietpreisen gewährleistet werden. Im Jahr 2014 begann die Baufeldfreimachung für das neue Funktionsgebäude des Chirurgischen Zentrums. Der Abriss des alten Bettenhauses wird noch im zweiten Quartal 2015 abgeschlossen werden. ► UNIVERSITÄTSKLINIKUM ERLANGEN | 51

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