Jahresbericht 2014 | 2015: Medizin. Menschen. Momente.
Er hätte sich nicht vorstellen können, dass die Zusam- menarbeit in dem neuen Forschungszentrum an der Schwabach innerhalb nicht einmal eines Jahres so fruchtbar werden würde. Prof. Dr. Dr. Michael Stürzl, Sprecher des Translational Research Centers der Medi- zinischen Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg und des Universitätsklinikums Erlangen, sieht die Idee des TRC mit Leben erfüllt: „Das Gebäude bündelt Know-how und fördert die Kooperation unterschiedlicher Fachrich- tungen. Gut ausgestattete Labors gibt es auch andern- orts. Was das TRC aber auszeichnet, ist seine Nähe zum Uni-Klinikum. Das erlaubt die Partizipation klinisch arbeitender Kollegen – nur so erreichen wir einen Nutzen für die Patienten“, sagt der Grundlagenforscher. Das translationale Dreieck ImMai 2014 war das vom Staatlichen Bauamt Erlangen- Nürnberg geplante und errichtete Translational Research Center bezugsfertig und wurde im Oktober im Beisein des Bayerischen Staatsministers für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Ludwig Spaenle, des Baye- rischen Staatsministers des Innern, Joachim Herrmann, und des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Stefan Müller, feierlich eröffnet. Unter dem Dach des 24,8 Milli- onen Euro teuren Gebäudes forschen seitdem Wissen- schaftler der Medizinischen Kliniken 1, 2, 4 und 5, der Nephropathologischen Abteilung, der Nuklearmedizini- schen Klinik, der Haut- und der Chirurgischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen. Zwischen deren acht Labors haben die Architekten acht kleinere Module eingebaut, die projektbezogen an Nachwuchswissenschaftler vergeben werden. Insgesamt ergibt das eine Labor- fläche von 1.804 Quadratmetern. Im TRC betreiben alle Disziplinen gemeinsam translationale Forschung: ein Ansatz, der Grundlagen-, klinische und bevölkerungsbe- zogene Forschung integriert. Diese Bereiche bilden die Eckpunkte eines Dreiecks, die jeweils von bestimmten Professionen „besetzt“ sind: Während Grundlagenfor- scher Zellversuche und Genanalysen durchführen, widmen sich forschende Ärzte mit direktem Patienten- kontakt der Übertragung der Ergebnisse in die Klinik. Am dritten Eckpunkt untersuchen Bioinformatiker und Statistiker schließlich die Bedeutung der Forschungser- gebnisse für die Gesamtbevölkerung. Zwischen allen drei Gruppen – entlang der Schenkel des gedachten Dreiecks – gibt es Interaktionen. „Translationale For- schung hat immer die Absicht, Forschungsergebnisse in die Anwendung am Menschen zu ‚übersetzen‘, und das langfristige Ziel, die Volksgesundheit zu verbessern“, erklärt Prof. Stürzl. ► Ein Zentrum an der Schnittstelle von Wissenschaft und Medizin: Fast buchstäblich schauen die Mitarbeiter des TRC von ihren Labors in die Patientenbetten des Internistischen Zentrums. Dort sollen die Erkenntnisse ankommen, die im TRC gewonnen werden. Wissen wandern lassen Viel Glas symbolisiert die Offenheit des TRC nach allen Seiten. Das Gebäude ist nur einen kurzen Fußweg vom südlich gelegenen Internistischen Zentrum entfernt. UNIVERSITÄTSKLINIKUM ERLANGEN | 9
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