Jahresbericht 2015 | 2016: Medizin. Menschen. Momente.

Muss der Patient stationär weiterbehandelt werden, kann das bei voller Auslastung der eigenen Stationen auch die Verlegung in ein anderes Krankenhaus bedeuten. Der web- basierte „Interdisziplinäre Versorgungsnach- weis“, kurz IVENA eHealth, zeigt Dr. Görtz und seinem Team deshalb an, wo es im Raum Erlangen, Fürth und Nürnberg bereits Engpässe bei den Behandlungs- und Ver- sorgungskapazitäten gibt. „Das Wohl unserer Patienten ist uns wichtig. Wir bieten hier eine 24-Stunden-Erstversor- gung an 365 Tagen im Jahr“, sagt Dr. Görtz. „Bei speziellen Fragen stehen uns die Ober- ärzte aller internistischen Kliniken des Uni- Klinikums zur Verfügung. Neben diesen sind auch die Fachärzte der chirurgischen und neurologischen Disziplinen rund um die Uhr einsatzbereit.“ Leider werde dieses Angebot von manchen Patienten zeitweilig überstrapaziert: Ein schnelles Blutbild – und tschüss. kapazität stößt. Und ja, auch in unserer Not- aufnahme gibt es Belastungsspitzen.“ An den ohnehin stark frequentierten Montagen und Freitagen seien über 40 internistische Notfälle täglich keine Seltenheit. So ein An- drang kann Wartezeiten verursachen. Für Wochenenden und Feiertage wurde deshalb ein zusätzlicher ärztlicher Rufdienst etabliert, der hohe Belastungen auffängt. Und Dr. Görtz, der seit über zehn Jahren im Internistischen Zentrum des Uni-Klinikums arbeitet, ver- sichert: „Jeder Patient, der bei uns klingelt, ist unser Patient. Und wenn er da ist, ent- scheiden wir gemeinsam mit dem Erkrankten, was das Beste für ihn ist.“ Dazu führen die Ärzte eine Anamnese und eine körperliche Untersuchung durch, wobei auch die Rücksprache mit Angehörigen und niedergelassenen Kollegen wichtige Informationen liefert. „In der Regel schließen sich EKG und Blutentnahme an. Häu fi g benötigen wir ein Röntgenbild der Lunge und eine Abdomensonogra fi e, um eine akute Erkrankung auszuschließen“, präzisiert Dr. Görtz. „Die Herausforderung ist es, eine schwere Erkrankung bereits in einer sehr frühen Phase zu erkennen.“ Schnelligkeit durch Nähe. Die Kardiologen um Prof. Achenbach können im Herzkathe- terlabor verschlosse- ne Herzkranzgefäße sofort aufdehnen. Rei- chen EKG und Ultra- schall zur Diagnostik nicht aus, steht zu- sätzlich ein hochmo- dernes Herz-CT bereit. 30 Patienten werden im Durchschnitt pro Tag in der internistischen Not- aufnahme untersucht und behandelt. 55% der Notfallpatienten werden stationär aufgenommen. U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 5 | 2 0 1 6 12 H E L F E N H E I L E N

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