Jahresbericht 2015 | 2016: Medizin. Menschen. Momente.
U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 5 | 2 0 1 6 28 H E L F E N H E I L E N Es gibt Kaffee und zweierlei Kuchen – wie immer von Derya S. selbst gebacken. Zwei-, manchmal dreimal pro Woche kommen Dr. Gravou-Apostolatou und ihr Team hier vorbei. Sie hören Dila Sus Herz und Lunge ab, messen an den kleinen Fingerchen die Sauerstoffsättigung im Blut, schauen, wie aufmerksam der Säugling ist, wie viel er trinkt und schläft. Sie erkundigen sich, wie es den Eltern und Dila Sus großer Schwester geht, was ansteht und wobei die Familie Hilfe braucht. „Ich bin so dankbar, dass Sie alle da sind. Dass ich mich melden kann, wenn etwas ist“, sagt Derya S. „Meine Geschwister unterstützen meinen Mann und mich. Aber im Notfall bräuchte ich meine Schwester nicht anzurufen. Sie könnte mir da nicht helfen.“ „Die meisten Familien besuchen wir zu Hause – an dem Ort, an den sich Schwerkranke zurückziehen wollen. Wir entlasten die Fami- lien, damit sie nicht den Weg in eine Klinik auf sich nehmen müssen, und geben ihnen ein Stück Normalität zurück“, sagt Chara Gravou-Apostolatou. „ICH BIN SO DANKBAR“ Dila Su ist südwestlich von Nürnberg daheim, in einer großzügigen, hellen Wohnung, mit liebenden Eltern und einer aufgeweckten fünfjährigen Schwester. Familienfotos zieren die Wände, Dila Sus Babybettchen im Wohn- zimmer schützt ein Himmel aus weißem seidenem Stoff. Dr. Gravou-Apostolatou hat neben dem Psychologen Andreas Frenzel auf dem Sofa von Familie S. Platz genommen. Andreas Frenzel und Chara Gravou- Apostolatou nehmen sich Zeit für die Fragen und Ängste von Derya S. 130 Über 130 schwer kranke Patienten hat das Kin- derpalliativteam seit seiner Gründung 2010 betreut.
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