Jahresbericht 2015 | 2016: Medizin. Menschen. Momente.

U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 5 | 2 0 1 6 36 L E B E N B E W E G E N 3.700 m² auf drei Stockwerken stehen im neu um- gebauten C-Bau für die Behandlung, P fl ege und Therapie kranker Kinder zur Verfügung. Heike Nofal, p fl egerische Leitung in der Kinderonkologie, weiß, wie wichtig ein ansprechendes Klinikinneres für ihre kleinen Patienten, z. B. den sechsjährigen Vasco, und deren Angehörige ist. VERÄNDERUNGEN INNEN UND AUSSEN Das rund 25 Millionen Euro teure Großbau- projekt, anteilig fi nanziert durch den bayeri- schen Staatshaushalt, das Uni-Klinikum Erlangen (2,02 Millionen Euro) und die Deut- sche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. (700.000 Euro), wurde vom Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg durchgeführt und am 22. September 2015 übergeben. Zuvor war der 35 Jahre alte Gebäudekörper ent- kernt und nach modernsten Energiestandards isoliert worden. Um Forschungs fl ächen zu schaffen, setzten die Bauexperten ein drittes Stockwerk oben auf und erweiterten auf diese Weise die Gesamtnutz fl äche um 54 Prozent auf insgesamt 3.700 Quadratmeter. Durch eine nutzungsorientierte Neuplanung des Grundrisses wurden die Zimmergrößen opti- miert und so beispielsweise mehr Isolierräume für Transplantationspatienten hinzugefügt. JOSÉ CARRERAS STIFTETE TAGESKLINIK Prof. Dr. Markus Metzler, stellvertretender Direktor der Kinderklinik und Leiter der Kinder- onkologie, kann sich sogar doppelt freuen: Dank der großzügigen Unterstützung durch die José Carreras Leukämie-Stiftung war es möglich, eine onkologische Tagesklinik ein- zurichten, in der krebskranke Kinder nun auch vermehrt ambulant behandelt werden können. „In der José-Carreras-Tagesklinik haben wir Platz für täglich rund 20 Patienten, die sich in der Phase zwischen zwei Inten- sivtherapieblöcken be fi nden“, erklärt Prof. Metzler. „Die Kinder kommen meist zweimal pro Woche zu uns, sie werden untersucht oder können eine Therapie fortsetzen – wir ersparen ihnen dadurch lange stationäre Aufenthalte.“ Diese Steigerung der Lebensqualität sei besonders in der Pädiatrie wichtig, erklärt der Kinderonkologe: „Die Kindermedizin ist eine regionale Medizin. Kranke Kinder und ihre Eltern sind, mehr noch als erwachsene Patienten, in ihrer Mobilität eingeschränkt, weil der gemeinsame Rückzugsort immer das Zuhause, also der Wohnort der Familie und Freunde ist. Umso wichtiger ist es daher, dass das nächste erreichbare Klinikum von hochrangiger Qualität ist und dies auch optisch belegen kann.“ DER ERSTE EINDRUCK ZÄHLT Auch die P fl egeteams der Stationen haben sich gut in ihrem alten/neuen Reich (wieder) eingelebt. Heike Nofal, p fl egerische Leitung in der Kinderonkologie, ist vor allem begeistert, dass der Umbau Wege eröffnete, aufmerk- samer auf die Patientenbedürfnisse einzuge- hen. „Es gibt nun schönere Räume für die Angehörigen, ein Spielzimmer mit Wintergar- ten, einen Platz für die Musik- und die Sport- therapie und einen moderneren Internetzu- gang auf den Zimmern.“ Die Stationsleiterin, die mit 30 Jahren Diensterfahrung am Uni- Klinikum Erlangen den C-Bau seit dessen Anfangsjahren kennt, ist sich sicher: „Das bisherige modernisierungsbedürftige Umfeld führte besonders bei den Eltern zu Verun- sicherung, ob ihr Kind hier auch gut aufge- hoben ist – da können unsere Behandlung und die P fl ege noch so gut sein, denn der erste Eindruck zählt. Unsere neuen Stationen schaffen nun endlich diese wichtige Vertrau- ensbasis.“ DIE FORSCHUNG DIREKT VOR ORT Noch ist die Modernisierungswelle in der Er- langer Kinderklinik nicht abgeschlossen. Prof. Rascher freut sich auf den Einzug des For- schungslabors, das noch bis September 2016 auf dem Kussmaul-Forschungscampus in der Hartmannstraße untergebracht ist. „Für

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw