Jahresbericht 2016 | 2017: Medizin. Menschen. Momente.
Investition in die Zukunft Ein besonderes Anliegen ist dem IZKF die Nachwuchsförderung. „Junge, en- gagierte Wissenschaftler mit frischen Ideen sind unsere Zukunft“, erklärt Prof. Reis. „Sie bei ihren ersten Schrit- ten und darüber hinaus zu begleiten, ist nicht nur spannend, sondern auch wichtig.“ W er in der klinischen Forschung Erfolg haben will, der braucht neben Motivation, innovati- ven Ideen und Durchhalte- vermögen vor allem eines: Geld. Doch junge Wissenschaftler, entweder noch in der Promotion oder gerade erst ins Arbeitsleben gestartet, verfügen anfangs nur selten über den profitablen Kontakt zu Drittmittelgebern. Hier setzt die Arbeit des IZKF an. Von der Medizinischen Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg mit einem großzügi- gen Etat betraut, vergibt es Förderungen an Erfolg versprechende Forschungsprojekte von Wissenschaftlern aller Karrierestufen. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen des Uni-Klinikums Erlan- gen und der Medizinischen Fakultät sowie dadurch, dass die Ergebnisse schnell in den klinischen Alltag gehen, schlägt das IZKF Erlangen eine Brücke zwischen Labor und Klinik – so, wie es die Gründungsidee vorsah. Die wichtigste Voraussetzung, um eine Pro- jektförderung zu erhalten? – „Exzellenz“, bringt es Prof. Dr. André Reis, Vorsitzender des Er- langer IZKF, auf den Punkt. „Uns erreichen regelmäßig mehr Anträge, als wir Geld zur Ver- fügung haben, daher ist die Bestenauslese bei uns klar strukturiert und orientiert sich an den wissenschaftlichen Kriterien der Deut- schen Forschungsgemeinschaft (DFG). Was wir suchen und fördern, sind originelle Pro- jekte, die ein klinisches Problem angehen, und die interdisziplinär angelegt sind. Zudem müs- sen die Gutachter erkennen können, dass der Antragsteller als Projektleiter geeignet ist.“ ERFOLG FÖRDERN UND BEGLEITEN Neben der finanziellen Unterstützung hilft das IZKF auch beim Ausbau nötiger Soft Skills. „Für jemanden, der frisch die Leitung einer Arbeitsgruppe übernimmt, ist diese Position zunächst ungewohnt“, er- läutert Dr. Katrin Faber, Leiterin der IZKF- Geschäftsstelle. „Plötzlich muss man Per- sonal führen und das Projekt eigenverant- wortlich und oft parallel zur regulären Arbeit in der Klinik voranbringen. In solchen Fäl- len bieten wir auch Rotationsstellen an, deren finanzielle Förderung eine kurzzeitige Freistellung aus der Klinik ermöglicht, um sich ganz dem Labor zu widmen.“ 1996 standen die acht deutschen IZKFs noch in voller Förderung des BMBF. Nach Auslaufen dieser achtjährigen Finanzierung mussten sie sich selbst tragen. Das IZKF in Erlangen verfügte 2016 mit ca. 4,4 Millionen Euro über ein vergleichbar hohes Budget wie die IZKFs in Aachen, Münster und Würz- burg. Eine Projektförderung geht über zwei- einhalb bis maximal drei Jahre. Danach können die Gruppen ihre Arbeit zum Beispiel in eine DFG-Förderung überführen. Das IZKF behält seine Schützlinge aber noch einige Jahre im Auge – um den eigenen Erfolg der Nachwuchsförderung zu messen und um die Forscher eventuell zu einem späteren Zeitpunkt „zurück ins Boot“ zu holen. „Über die vergangenen 20 Jahre hinweg haben wir viele Karrieren junger Leute nachhaltig gefördert“, sagt Prof. Reis nicht ohne Stolz. „Davon profitieren Patienten und Ärzte nicht nur heute, sondern auch in Zukunft.“ MS In den Laboren auf dem Kussmaul-Forschungs- campus arbeiten junge Wissenschaftler unter anderem an Fragestel- lungen zu chronisch- entzündlichen Darm- erkrankungen. Fotorückblick zum Jubiläumssymposium „20 Jahre IZKF in Erlangen“ www.uk-erlangen.de/presse/ veranstaltungsrueckblicke/2016/121016-20-jahre- interdisziplinaeres-zentrum-fuer-klinische-forschung/ „UNSER ZIEL: EXZELLENZ FÖRDERN“ Die medizinische Forschung in Deutschland beleben, Ergebnisse aus wissenschaftlichen Projekten schneller in die Kliniken bringen und den Nachwuchs unterstützen: Diese Ziele verfolgte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), als es 1996 den Startschuss für acht deutsche Interdisziplinäre Zentren für Klinische Forschung (IZKF) gab. Seit 20 Jahren steht auch das IZKF in Erlangen für dieses Bestreben und hat in dieser Zeit zahlreiche Karrieren auf den Weg gebracht. F O R S C H E N L E H R E N F O R S C H E N L E H R E N U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 6 | 2 0 17 8 U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 6 | 2 0 17 9
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