Jahresbericht 2017 | 2018: Medizin. Menschen. Momente.
Brandherde im Körper rasch aufspüren und löschen – dieses Ziel hat sich ein interdisziplinäres Forscherteam des Uni-Klinikums Erlangen gesetzt. Um die Ursachen für Fieber und Entzündungen häufiger und schneller zu finden, kombinieren die Ärzte der Me - dizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie und der Nuklearmedizinischen Klinik die Positronen-Emissionstomografie mit der Computertomografie (PET/CT). Das Verfahren ist so er - folgreich, dass es die Standarddiagnostik inzwischen ergänzt. DEM FEUER AUF DER SPUR eit ist Gesundheit: Bei der Be- handlung vieler Erkrankungen muss es schnell gehen. So etwa bei der Riesenzellarteriitis – der häufigsten systemischen Gefäß - entzündung bei Menschen, die über 50 Jahre alt sind. Denn verzögern sich Diagnostik und Therapie, weil beispielsweise die Symp- tome falsch interpretiert werden, kann sich die Entzündung auf die Aorta ausweiten und etwa eine plötzliche Erblindung oder einen Schlaganfall hervorrufen. Wird sie hingegen frühzeitig erkannt, lässt sich die Krankheit sehr gut medikamentös therapieren. FIEBERAUSLÖSER AUFSPÜREN Um die Riesenzellarteriitis und viele weitere Erkrankungen, die mit Fieber und Entzündun- gen einhergehen, schneller diagnostizieren zu können, führt ein interdisziplinäres Ärzte- team der Medizinischen Klinik 3 – Rheu- matologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. med. univ. Georg Schett) um Dr. Verena Schönau gemeinsam mit Kollegen der Nuk- learmedizinischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Torsten Kuwert) des Uni-Klinikums Erlangen eine groß angelegte Studie durch – mit bis- lang 240 teilnehmenden Patienten weltweit die größte ihrer Art. „Fieber kann durch einen harmlosen Infekt ausgelöst werden. Es kann aber auch die unspezifische Begleitsympto- matik schwerwiegender Erkrankungen wie Krebs sein. Nur mit der Standarddiagnostik lassen sich die Ursachen von Fieber und Entzündungen nicht immer herausfinden. Dia- gnostisch ist das sehr schwierig“, erklärt Dr. Schönau die Ausgangssituation für die von ihr geleitete Studie. Hält Fieber drei Wochen oder länger an, steigt die Körpertemperatur mehrmals über 38,3 Grad Celsius und ist trotz erweiterter Diagnostik kein Befund mög- lich, spricht der Mediziner von Fieber unklarer Genese. Z Auf dem CT-Bild links sind detaillierte Darstellungen der Blutgefäße und der inneren Organe zu erkennen. Das mittlere Bild – aufgenommen mit dem Positronen-Emissionstomografen – zeigt Entzündungsprozesse im Körper. Wie bei einer Landkarte werden beide Bilder im PET/CT übereinandergelegt (Bild rechts), um Krankheitsherde exakt lokalisieren zu können. 72 % In fast 72 Prozent der Fälle hilft die PET/CT entscheidend bei der Diagnosestellung. U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 17 | 2 0 1 8 50 H E L F E N H E I L E N
RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw