Jahresbericht 2018 | 2019: Medizin. Menschen. Momente.
300m² Dank vielfacher Win- dungen und Millionen von Zotten beträgt die Gesamtoberfläche des Verdauungstrakts rund 300 Quadratmeter. nicht nein“, sagt er. „Zusammengeschlossen haben wir uns dann mit Kollegen aus der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Auch dort gibt es ein großes Zentrum für CED-For- schung, also perfekte Ausgangsbedingungen für eine gewinnbringende Zusammenarbeit. Ebenfalls an Bord haben wir Forscher aus Kiel und Bioinformatiker aus Innsbruck.“ Der Förderungsantrag bei der DFG war erfolgreich, und im Juli 2018 nahm der TRR 241 seine Arbeit auf – mit einem Fördervolumen von 11,5 Millionen Euro für die ersten vier Jahre. BACK TO BASICS 22 Projekte zählt der neue Verbund – 14 davon in Erlangen oder mit Erlanger Beteili- gung, aufgeteilt auf drei Forschungsbereiche. „Mit den Bereichen A, B und C gehen wir unser Thema von allen Seiten an“, erklärt Prof. Becker die Strategie (siehe auch Grafik auf Seite 44). Im Bereich A „Immunregulation intestinaler Barrierefunktionen“ untersuchen die Forscher den Einfluss der Immunzellen auf die Epithelzellen. Also: Welche Signale senden die Immunzellen und wann? Haben die Signale Auswirkungen auf die Darmbar- riere und sogar auf die Zusammensetzung des Mikrobioms? Im Bereich B „Epithel als MS Welche Auswirkungen haben eine Erkrankung oder ein Medikament auf den Darm? Um humanes oder tierisches Gewebe unter dem Mikroskop untersuchen zu können, müssen die Proben zunächst mit einem Mikrotom in hauchdünne Scheiben geschnitten werden. Regulator von Immunität und Entzündung im Darm“ läuft es genau andersherum: Wie regulieren die Epithelzellen das Immunsys- tem? Oder auch: Wie geben die Epithelzellen Informationen aus dem Mikrobiom an die Immunzellen weiter und was passiert bei Fehlinformationen? Der C-Bereich schließ- lich transferiert das erlangte Wissen in die Klinik. In „Diagnose und therapeutische Intervention von CED“ sollen neue Therapie- ansätze entwickelt und geprüft werden. JEDES PUZZLETEIL ZÄHLT Bei aller Forschung fragen sich die Patien- ten natürlich: Wann wird es eine Heilung für mich geben? „Man muss realistisch sein: Für das große Ziel, CED gezielt zu be- handeln, ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten“, sagt Prof. Becker ehrlich. „Bis dahin zählt jeder einzelne Schritt: Jeder Verbund, jedes Teilprojekt und jedes geschriebene Paper bringt uns weiter zum Gesamtbild. Mit dem TRR 241 legen wir weitere Puzzle- teile auf den Tisch und das Bild des Darms und der CED wird ein Stückchen klarer.“ 70 Rund 70 Erlanger und Berliner Forscher sind im TRR 241 aktiv. F O R S C H E N L E H R E N U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 | 2 0 1 9 45
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