Spitzenmedizin aus dem Uni-Klinikum Erlangen | Sonderseiten Fränkischer Tag
4 | F ast ein Viertel der Erwachsenen in Deutsch- land ist krankhaft übergewichtig. Sein Gewicht dauerhaft zu reduzieren und Normal- gewicht zu erreichen, ist für viele Menschen eine große Herausforderung. „Disziplin, Ernährungsum- stellung und Sport – mit dieser Kombination habe ich es gescha t“, sagt Stefan Hofmann. Ein stressiges Studium, ein ungesunder Lebensstil und zu we- nig Bewegung hatten bei ihm nicht nur äußerlich Spuren hinterlassen, sondern auch seine Gesundheit massiv beeinträchtigt: Er brachte knapp 200 Kilo auf die Waage und war an Diabetes sowie Bluthoch- druck erkrankt. Mit Anfang 30 zog er schließlich die Reißleine, änderte sein Leben und halbierte sein Körpergewicht innerhalb einiger Jahre. Eine Erfolgs- geschichte, die dennoch Schatten- seiten hatte. Denn was nach dem enormen Gewichts- verlust übrig blieb, war über- schüssige Haut. Körper mit Kontur „Diese Hautfalten haben Krankheitswert, denn in ihnen sammelt sich Flüssigkeit. Entzündungen, Hautpilze und schmerzhafte, wunde Stellen sind die Folgen“, erklärt Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch, Direktor der Plastisch- und Handchirurgi- schen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen. „Einziges Mittel gegen die überschüssige Haut sind post- bariatrische Operationen, bei denen wir die Haut stra en. Massagen oder kosmetische Mittel helfen dagegen nicht.“ Auch Stefan Hofmann entschied sich für eine Hautstra ung und ging in die postba- riatrische Sprechstunde der Plastischen Chirurgie. Oberarzt Dr. Ingo Ludolph erklärte ihm detailliert, wie eine Hautstra ung abläuft und wo sich am Ende die Narben befinden werden. „In der postba- riatrischen Chirurgie legen wir großen Wert darauf, die Operationen für jeden Patienten individuell zu planen und die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen eingehend zu erläutern“, betont der erfahrene Plastische Chirurg. „Wichtig ist zudem, dass die einzelnen Eingri e mit dem nötigen zeitlichen Abstand durchgeführt werden. Damit senken wir die Komplikationsrate auf ein Minimum und die Wunden und Narben können optimal abheilen.“ So passte Dr. Ludolph in einer ersten OP die Bauchdecke von Stefan Hofmann an. Es folgten Hautstra ungen an der Brust, den Oberschenkeln und den Oberarmen. Ein Plus für die Seele Ziel einer jeden Operation, die die Körperkonturen wiederherstellt, ist es, dass Patienten ihre Bewe- gungsfreiheit zurückerlangen. Neben der körper- lichen Gesundheit spielen auch psychologische und ästhetische Faktoren eine große Rolle. Denn für viele Menschen mit starkem Übergewicht ist ihre Körperfülle eine emotionale Belastung. Haben sie den Kampf gegen die Kilos dann endlich gewon- nen, steht ihnen dann meist noch die überschüssige Haut an Bauch, Beinen und Armen im Weg. Erst die Hautstra ung bringt Betro ene ihrem Traum von einer ansehnlichen Körpersilhouette näher. „Die Wie- derherstellungschirurgie verbessert die Lebensquali- tät und die psychische Gesundheit der Patienten in der Regel deutlich“, sagt Prof. Horch. Luise Laufer GESUNDHEITSSERIE – UNSER SCHWERPUNKTTHEMA IM JANUAR: POSTBARIATRISCHE CHIRURGIE Gutes „Bauchgefühl“ – neue Körpersilhouette dank Hautstraffung Nach Jahren voller Schweiß, Tränen und Disziplin hat sich endlich das Wunschgewicht eingestellt. Doch damit ist es für viele Menschen nicht getan: Die Kilos sind zwar weg, was bleibt, ist aber überschüssige Haut. Nur eine Operation, bei der Ärzte die Haut postbariatrischstraffen, hilft den Betroffenen. DREI FRAGEN AN Wie können sich interessierte Patienten bei Ihnen behan- deln lassen? Patienten, die aus eigener Kraft oder infolge einer bariatrischen Operation, bei der beispielsweise der Magen verkleinert wurde, ihr Körper- gewicht deutlich reduziert haben, können sich in unserer postbariatrischen Sprechstunde vorstellen und mit unseren erfahrenen Ärzten das weitere Vorgehen abklären. Wer trägt die Kosten für den Eingri ? Da die überschüssige Haut nach einem starken Gewichtsverlust keine kosmeti- sche, sondern eine medizinische Proble- matik ist, übernehmen die Krankenkassen in vielen Fällen die Kosten für die Wiederherstellungschi- rurgie. Wichtig dafür ist, dass der Patient bestimmte Voraussetzungen erfüllt und ein Gutachten die Not- wendigkeit der Operationen bestätigt. Welche Voraussetzungen muss ein Patient erfüllen? Es ist zwingend notwendig, dass der Pa- tient sein Gewicht über einen längeren Zeitraum, idealerweise ein halbes Jahr, hält. Denn wenn sein Gewicht vor der OP schwankt oder er nach dem Eingri wieder zunimmt, stört das die Wundhei- lung erheblich und kann sich negativ auf das optische Ergebnis auswirken. Spezialsprechstunde zur Plastisch-chirurgischen Körperkonturierung dienstags, 13.00 Uhr – 16.00 Uhr telefonische Anmeldung: 09131 85-36330 Plastisch- und Handchirurgische Klinik Krankenhausstraße 12 Eingang Maximiliansplatz 91054 Erlangen Foto: FranziskaMännel/Uni-KlinikumErlangen SPEZIALSPRECHSTUNDE ZUR PLASTISCH-CHIRURGISCHEN KÖRPERKONTURIERUNG Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch Direktor der Plastischen Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen Plastisch- und Handchirurgische Klinik des Universitätsklinikums Erlangen Telefon: 09131 85-36330 E-Mail: irma.goldberg@uk-erlangen.de www.plastische-chirurgie.uk-erlangen.de Stefan Hofmann scha te aus eigener Kraft, sein Körpergewicht zu halbieren. Bei der Hautstra ung halfen ihm Plastische Chirurgen. Foto: Franziska Männel/Uni-Klinikum Erlangen
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