Spitzenmedizin aus dem Uni-Klinikum Erlangen | Sonderseiten Fränkischer Tag

4 | GESUNDHEITSSERIE – UNSER SCHWERPUNKTTHEMA IM JUNI/JULI K inder bereiten ihren Eltern oft Sorgen – vor allem, wenn es den Kleinen nicht gut geht. Die Sommer- ausgabe des kostenlosen Magazins „Gesundheit Bamberg“, das an zahlreichen Stellen in der Stadt Bamberg und in ihrer Umgebung ausliegt, widmet sich dieses Mal der Kindergesundheit. Das Magazin informiert u. a. darü- ber, warum Kinder nicht einfach so Erwachsenenmedika- mente bekommen sollten. Denn: Dabei kann es zu Neben- wirkungen kommen und die Mittel wirken gar nicht oder ganz anders als vorgesehen. Zudem werden die meisten Arzneimittel nur an Erwachsenen getestet und für sie zu- gelassen – nicht aber für Kinder. Besonders zu behandeln sind die jungen Patienten auch bei chirurgischen Eingrif- fen: In der Kinderchirurgischen Abteilung des Uni-Klini- kums Erlangen werden jährlich etwa 1.000 Kinder und Jugendliche operiert – mit speziell auf die Kleinen aus- gerichteten Geräten und Instrumenten. Ob extra weiche Magensonde, Mini-Nadel oder besonders kurzes Laparo- skopiewerkzeug: Die Bedürfnisse der jungen Patienten stehen – insbesondere auch bei der Kinderkrankenpflege – immer imMittelpunkt. Zwicken im Bauch Mit am häufigsten klagen Kinder über Bauchschmerzen. Auch wenn das Leiden meist vorübergeht und armlos ist, steckt in manchen Fällen doch eine chronische Darment- zündung oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit da- hinter. Deshalb sollten Eltern Alarmsignale ernst nehmen und im Zweifel einen Arzt aufsuchen. Eine Psychologin des Uni-Klinikums Erlangen klärt außerdem darüber auf, dass Eltern ihren Kindern verständlich machen sollten, warum diese zumDoktormüssen undwas sie dort erwartet. So ge- lingt es, den Kleinen die Angst zu nehmen. Die Kinder spie- lerisch an die Materie heranzuführen, mindert die Furcht vor dem Krankenhaus zusätzlich. Daneben stellt „Gesund- heit Bamberg“ ein neuartiges Spiral-CT-Gerät vor, das der Brustkrebsdiagnose dient. Damit können Frauen schmerz- frei undohneDruck auf die Brust untersuchtwerden. Dafür legt sich die Patientin bäuchlings auf die Liege des CTs und positioniert die Brust in der dafür vorgesehenen Öffnung. Eine spiralförmige Abwärtsrotation des Geräts scannt die Brust innerhalb weniger Sekunden. Das Uni-Klinikum Er- langen zählt weltweit zu den ersten Einrichtungen, die den innovativen Computertomografen einsetzt. Bamberger Kräuter und Knollen Außerdem in der aktuellen Ausgabe: Entdecken Sie, was die Natur unerwartet Schmackhaftes zu bieten hat. Ein Kräuterpädagoge berichtet, warum Brennnesseln oder Lö- wenzahn zu Unrecht als Unkraut bezeichnet werden und welche Gerichte sich aus wilden Pflanzen zaubern lassen. Der Experte rät allerdings davon ab, ohne Vorkenntnisse Wildkräuter zu sammeln; seinWissen vermittelt er deshalb in kräuterpädagogischen Führungen. Erfahren Sie darüber hinaus, warum das Bamberger Wasser aus Fernleitungen kommt und wie Sie den gesunden Durstlöscher mit wenig Aufwand aber umsomehr Geschmack aufpeppen können. Alessa Sailer Gesund von klein auf Die Sommerausgabe des Magazins „Gesundheit Bamberg“, herausgegeben vom Universitätsklinikum Erlangen, erklärt, warum Kinder nicht einfach wie kleine Erwachsene zu behandeln sind, wie Sie Ihren Nachwuchs auf den Arztbesuch vorbereiten können und wieso es bei der Therapie von jungen Patienten so sehr auf die Umgebung ankommt. „Gesundheit Bamberg“ liegt im Raum Bamberg kostenlos aus, unter anderem in Arztpraxen, Kliniken, Rehazentren, Apotheken, Verwaltungen und im Einzelhandel. Das Magazin ist auch online unter www.gesundheit-bamberg.de zu finden und kann per E-Mail an gesundheit-bamberg@uk-erlangen.de abonniert werden Titel der Sommerausgabe 2020 von „Gesundheit Bamberg“ Weitere Informationen: Uni-Klinikum Erlangen, Redaktion „Gesundheit Bamberg“ . Telefon: 09131 85-46670 . E-Mail: gesundheit-bamberg@uk-erlangen.de Das regionale Gesundheitsmagazin | www.gesundheit-franken.com | Sommer 2020 Bamberg Gesund von klein auf Kindergesundheit im Fokus: Bauchschmerzen, Diabetes, Medikamente, Operationen u. a. Falscher Alarm? Hilfe bei Panikattacken Brustkrebs im Bilde Neues Brust-CT am Uni-Klinikum Erlangen Botschafter der Natur Kräuterpädagogen kennen wilde Spinat-Alternativen Ihr kostenloses Exemplar zum Mitnehmen! In der Sprechstunde für schlafbezogene At- mungsstörungen/Schlafapnoe, Schnarchen und Schlaflabor werden Interessierte schlafmedizi- nisch beraten. Dort erfahren Patienten, welche Therapie sich individuell für sie eignet. Die Sprechstunde findet montags zwischen 13.00 und 16.00 Uhr statt. Um telefonische Anmel- dung unter 09131 85-33339 wird gebeten. Atemlos durch die Nacht? Bei obstruktiver Schlafapnoe kommt es zu gefährlichen Atemaussetzern während des Schlafs. Ein spezieller Schrittmacher kann den Zungenmuskel stimulieren, sodass der Luftstrom wieder fließen kann. O ft wird die erholsame Nachtruhe von Schnar­ chen gestört – vor allem die des Partners. Setzt der Atemdabei allerdings länger aus, ist das für den Schnarcher selbst gefährlich: Obstruktive Schlafapnoe (OSA) nennt sich das Phänomen, wenn die Muskulatur der oberen Atemwege erschlafft und die Atmung während des Schlafens kurz stillsteht. Zwischen zehn Sekunden und einer Minute können diese Aussetzer dauern. Zeitgleich erhöhen sich Herz- schlag und Blutdruck und wichtige Tiefschlafpha- sen des Betroffenen können beeinträchtigt werden. CPAP-Masken helfen nicht jedem „Manchmal kann es schon helfen, die Schlafpositi- on zu ändern, sein Gewicht zu reduzieren und vor dem Schlafen keinen Alkohol zu trinken. Bei leichten bis mittelgradigen Fällen können zum Beispiel auch Unterkieferschienen zum Einsatz kommen – sie ver- lagern den Unterkiefer nach vorn und halten so die Atemwege offen. Der Goldstandard in der Therapie der OSA sind aber spezielle Atemmasken“, erklärt PD Dr. Maximilian Traxdorf, geschäftsführender Oberarzt an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Erlan- gen. Diese sogenannten CPAP-Masken (continuous positive airway pressure) erzeugen einen kontinuier- lichen leichten Überdruck und halten so die Atem- wege frei. Allerdings vertragen sie nicht alle Patien- ten, außerdem bringen sie auch nicht immer den gewünschten Erfolg. Kleines Implantat hilft Bei einer mittelgradigen bis schweren OSA mit 15 bis Kontakt: HNO-Klinik des Uni-Klinikums Erlangen . Waldstr. 1, 91054 Erlangen . 09131 85-33339 (ambulante Terminvergabe) hno@uk-erlangen.de . www.hno-klinik.uk-erlangen.de Die Therapie mit einem Zungenschrittmacher kommt grundsätzlich bei Menschen mit einem BMI unter 35 sowie mit 15 bis 65 Atemaussetzern pro Stunde infrage. Im Vorfeld sind weitere Untersuchungen wie eine Schlafendoskopie notwendig. Foto: Inspire Medical Systems, Inc. 65 Atemaussetzern pro Stunde kann eine Stimulation des Zungenmuskels Abhilfe schaffen. Dafür sind ins­ gesamt nur drei kleine Schnitte an Hals und Brust- korb notwendig. Ein Schnitt für die Implantation der Stimulationselektrode am Zungennerven, der zweite für den sogenannten Impulsgenerator, ähnlich einem Herzschrittmacher, der in einer kleinen Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins implantiert wird, und ein dritter für den Atemsensor. Dieser misst den Atemrhythmus der Lunge und gibt ein Signal an den Impulsgenerator weiter. Der Generator wiederum aktiviert die Stimulationselektrode am Zungennerv, die daraufhin den Zungenmuskel stimuliert. Da- durch soll verhindert werden, dass die Zunge oder umliegendes Gewebe im Schlaf zurückfallen und die oberen Atemwege blockieren. Ein uneingeschränkter Atemstrom wird somit sichergestellt. Aktivierung dank Fernbedienung Der Patient schaltet den Schrittmacher vor dem Zubettgehen mit einer kleinen Fernbedienung ein – und nach dem Aufstehen wieder aus. „Der Zungen­ schrittmacher reduziert Atemaussetzer oder verhin­ dert sie sogar. Das führt im Ergebnis zu weniger Schnarchen, weniger nächtlichen Wachphasen, mehr Tiefschlaf und weniger Müdigkeit am nächsten Tag“, erklärt Maximilian Traxdorf. Die Ärzte des Schlafla- bors bieten den Patienten eine Komplettversorgung aus einer Hand – von der präoperativen Diagnos- tik über die Implantation bis hin zur notwendigen schlafmedizinischen Nachsorge. „Wir beraten jeden Patienten zu möglichen Therapien und dazu, ob ein Zungenschrittmacher aus schlafmedizinischer Sicht auch für ihn infrage käme“, sagt der HNO-Experte. Alessa Sailer

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