Mehr als 11.000 Menschen warten derzeit deutschlandweit auf ein lebensrettendes Spenderorgan - darunter rund 650 schwer kranke Patienten am Universitätsklinikum Erlangen. Dessen Mitarbeiter begleiten die Betroffenen auf ihrem oftmals langen Weg: von der Aufnahme in die Warteliste über die Transplantation bis hin zur Nachsorge.
Am Uni-Klinikum Erlangen werden folgende Organ- und Gewebetransplantationen bei Erwachsenen sowie Kindern vorgenommen:
Etwa ein Drittel aller Nierentransplantationen wird in Deutschland durch Lebendnierenspende möglich. In der Regel heißt das, dass ein naher Angehöriger eine seiner beiden gesunden Nieren abgibt. Das ist auch über die Blutgruppengrenze hinweg möglich: Bei dieser Form der Lebendnierenspende haben die Spezialisten des Uni-Klinikums Erlangen seit 2006 bayernweit die größte Erfahrung.
Über die Transplantation von Organen hinaus ist ein besonderer Schwerpunkt am Uni-Klinikum Erlangen die Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen. Dabei werden blutbildende Vorläuferzellen übertragen, die in der Lage sind, sich zu den unterschiedlichen Blutzellen zu entwickeln. Für viele Leukämiepatienten ist diese Therapie die einzige Chance auf Heilung – umso wichtiger ist die Suche nach einem individuell passenden Spender, dessen Gewebemerkmale mit denen des Empfängers übereinstimmen. Die Experten des Uni-Klinikums Erlangen bieten seit 2011 neben der autologen (Rückübertragung von eigenen Stammzellen) und der allogenen (Stammzellen eines passenden Spenders) Stammzelltransplantation auch die Übertragung von Nabelschnurblut an. Die innovativste Methode ist die haploidente Stammzelltransplantation, bei der die genetischen Charakteristika von Empfänger und Spender nur zur Hälfte übereinstimmen.
Das Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg ist neben dem Zentrum in München-Großhadern eines der beiden großen bayerischen Transplantationszentren. Ärzte aller am Transplantationsprozess beteiligten Fachdisziplinen arbeiten eng zusammen - zum Wohl der Spender und Empfänger sowie zur Optimierung und zum Erfolg der Verfahren. Koordiniert wird dies durch die Geschäftsstelle des Transplantationszentrums. Diese hält auch den Kontakt zur Organvermittlungsstelle Eurotransplant (www.eurotransplant.org) und zur Koordinierungsstelle Organspende, der Deutschen Stiftung Organtransplantation (www.dso.de).
Am Transplantationsprozess sind folgende Einrichtungen des Uni-Klinikums Erlangen beteiligt:
Seit der Etablierung des Transplantationszentrums Erlangen-Nürnberg im Jahr 1966 wurden insgesamt über 3.800 Organtransplantationen vorgenommen:
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | insgesamt (seit 1966) | |
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Herz | 18 | 17 | 9 | 12 | 15 | 13 | 7 | 5 | 8 | 203 |
Leber | 13 | 27 | 17 | 5 | 7 | 9 | 2 | 4 | 0 | 343 |
Niere | 95 | 93 | 111 | 91 | 88 | 75 | 77 | 80 | 72 | 3.253 |
davon Lebendspenden (Leber und Niere) | 22 | 12 | 29 | 28 | 25 | 21 | 18 | 26 | 12 | 359 |
Pankreas (inkl. kombiniert mit Niere) | 4 | 6 | 11 | 5 | 5 | 4 | 8 | 1 | 3 | 100 |
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | insgesamt | |
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Knochenmark Stammzellen | 71 | 86 | 69 | 101 | 131 | 125 | 109 | 107 | 122 | 1.355 (seit 2000) |
Hornhaut (großteils DMEK-Verfahren) | 271 | 286 | 349 | 448 | 460 | 616 | 708 | 880 | 879 | 11.120 (seit 1980) |
Geschäftsstelle
Dr. med. Katharina Heller
Administration: Kathrin Lenker
Internistisches Zentrum
Ulmenweg 18
91054 Erlangen
Telefon: 09131 85-36025
Fax: 09131 85-39193
E-Mail: tx-geschaeftsstelleuk-erlangen.de
www.transplantation.uk-erlangen.de