Gesundheit erlangen -Herbst 2020

20 Gut beraten Rückenschmerzen. Das Wirbelsäulen- zentrum des Uni-Klinikums Erlangen setzt auf Interdisziplinarität. Patienten mit akuten oder chronischen Rücken- schmerzen werden hier unkompliziert zur passenden Fachdisziplin geleitet. Kreuzschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer eins. Fast jeder Bundesbürger macht im Laufe sei- nes Lebens Erfahrungen mit Rückenschmerzen – oft sind bereits Kinder und Jugendliche betroffen. Die meisten plagt der Schmerz im Lendenwirbelbe- Komplettpaket fürs Kreuz Die wenigsten müssen wegen ihrer Rücken- schmerzen operiert werden. reich. Doch Rückenschmerz ist nicht gleich Rü- ckenschmerz, die Ursachen sind vielfältig. Oft ver- geht er von selbst wieder, bei einigen Betroffenen entwickelt sich hingegen ein chronischer Schmerz- zustand. Viele strukturelle Wirbelsäulenleiden neh- men mit dem Alter zu. „Alters- und verschleißbe- dingte Veränderungen an der Wirbelsäule sind heu- te eher die Regel als die Ausnahme. Grundsätzlich lässt sich aber keine Standardtherapie empfehlen. Vielmehr sind individuell angepasste Maßnahmen sinnvoll, die von Physiotherapie über Massagen und Schmerzmedikation bis hin zu einer Operation reichen können“, erklärt Prof. Dr. Mario Perl, Direk- tor der Unfallchirurgischen Klinik – Orthopädische Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen. Patienten lenken Prof. Perl ist, ebenso wie der Direktor der Neuro- chirurgischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen, Prof. Dr. Michael Buchfelder, Sprecher des im Juli 2020 gegründeten Wirbelsäulenzentrums. „Mit dem Zentrum ist es gelungen, die hohe Kompetenz aus Neurochi- rurgie, Unfallchirurgie, Orthopä- die, Neuroradiologie, Anästhesie, Schmerztherapie und Psychoso- matik zu bündeln, um Betroffenen die bestmögliche Therapie auf höchstem universitären Niveau an- bieten zu können. Der Vorteil für den Patienten ist, dass er bei uns einen zen- tralen Ansprechpartner hat und unkom- pliziert von Experten derjenigen Fachdiszi- plin behandelt wird, die zur konkreten Symp- tomatik passt“, sagt Prof. Buchfelder. „Der Schmerzgeplagte muss also vorher nicht überlegen, ob er sich in der Neurologie oder in der Orthopädie vorstellt – diese Lenkung übernehmen wir im Wirbelsäu- lenzentrum.“

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