Gesundheit erlangen - Frühling 2021

26 Medizin-Report Dysplasie. Wenn die jährliche Untersuchung beim Frauenarzt mit einem auffälli- gen Befund endet, sind Frauen oft besorgt. Doch nur in seltenen Fällen verbirgt sich dahinter eine schwerwiegende Erkrankung. CIN, VIN, VaIN – was? Für Laien sind medizinische Fachbegriffe und Abkürzungen wie diese nicht im- mer verständlich. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen: Diese drei Akronyme bezeichnen ver- schiedene Dysplasien, also oberflächliche Gewe - beveränderungen oder – je nach Ausmaß – be- reits Krebsvorstufen. Sie unterscheiden sich nach dem Ort ihres Auftretens. CIN bedeutet „Cervikale Intraepitheliale Neoplasie“ – eine gewebliche Ver- änderung im Bereich des Gebärmutterhalses; VIN (Vulväre Intraepitheliale Neoplasie) betrifft die Schamlippen und VaIN (Vaginale Intraepitheliale Neoplasie) die Scheide. Abhängig von der Ausprä- gung lassen sich Dysplasien in drei Stufen glie- dern: leicht, mittel, schwer. Allen gemein ist, dass sie meist durch Humane Papillomaviren (HPV) her- vorgerufen werden. (Un-)Auffällig Impfung schützt vor Krebs HP-Viren gehören zu den am häufigsten durch Intim - kontakte übertragenen Viren. Ein höheres Infek- tionsrisiko trägt, wer viele verschiedene Sexualpart- ner hat. Aber auch Menschen mit eingeschränktem Immunsystem und Autoimmunerkrankungen sind oft betroffen. „An sich ist eine HPV-Infektion kein Grund zur Panik, weil sie auch folgenlos abheilen kann“, sagt Dr. Carla Schulmeyer, Assistenzärztin in der Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen. „Unter den über hundert verschiedenen HP-Viren gibt es allerdings bestimmte Hochrisikotypen, die Krebs- vorstufen oder Krebs entstehen lassen können.“ Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen sind weltweit die am häufigsten durch HPV hervorgerufe - nen Erkrankungen. HP-Viren können auch Vulva, Scheide, Penis und After sowie die Schleimhäute im Mit dem Kolposkop untersucht Dr. Carla Schulmeyer verändertes Gewebe der Vulva, der Scheide und des Gebärmutterhalses.

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