Gesundheit erlangen - Frühling 2021

Gut beraten 25 „Dem Körper muss nichts weggenommen werden, damit er gesünder wird.“ Prof. Dr. Yurdagül Zopf „Die beste und auch angenehmste Form des Abnehmens ist, wenn sich ein Mensch grundsätzlich gesund ernährt.“ Prof. Dr. Yurdagül Zopf Heilfasten und Co. Auch deshalb sollten Fastenkuren, die sich über ei- ne oder mehrere Wochen erstrecken und auf einem völligen Nahrungsverzicht basieren, stets unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, empfiehlt die Ernährungsmedizinerin. „Wenn jemand einfach aufhört zu essen und damit auch dem Darm für län- gere Zeit keine Nährstoffe mehr zuführt, dann kann diese plötzliche und radikale Veränderung die Darmschleimhaut angreifen, die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen oder sogar Reizdarm- probleme auslösen.“ Gleiches gelte für einseitige Fastenkuren, wie etwa das Obst- bzw. Suppenfas- ten oder auch das sogenannte Basenfasten, erklärt Yurdagül Zopf: „Dem Körper muss nichts wegge- nommen werden, damit er gesünder wird. Viel bes- ser ist es, ihm das Richtige zu geben, z. B. Gemüse, das die nötigen Bitterstoffe zur Entsäuerung ent- hält, wie Chicorée oder Rosenkohl.“ Intervallfasten – aber richtig Um den Stoffwechsel wieder in Schwung zu brin- gen, kann Intervallfasten ein effektiver Impuls sein. Prof. Zopf: „Je nachdem, wie es dem eigenen Lebensrhythmus entspricht, kann z. B. einen Tag pro Woche oder mehrere Stunden täglich am Stück gefastet werden.“ Doch auch hier schränkt die Ex- pertin ein: „Es sollte nicht dauerhaft angewendet werden. Wenn sich jemand ohnehin gesund er- nährt, bringt das Intervallfasten keinen zusätzli- chen Vorteil.“ Fasten für Sportler Auch sportlich aktive Menschen brauchen nicht zu fasten, um eine verbesserte Leistungsfähigkeit zu erreichen. Yurdagül Zopf: „Wer zusätzliche Fettre- serven abbauen möchte, kann dafür z. B. mit nüch- ternem Magen Ausdauersport betreiben.“ Voraus- setzung ist, dass die körperliche Fitness es zulässt und die Aktivitäten zum persönlichen Leistungs- spektrum passen. „Nicht das Fasten an sich ist ein Allheilmittel für die Gesundheit oder für die Figur – es sollte, wenn überhaupt, Teil eines vernünftigen Ernährungskonzepts sein“, betont die Expertin. „Ei- ne ausgewogene Ernährung bedeutet, dreimal am Tag eine gesunde Mahlzeit zu sich zu nehmen und dazwischen nichts zu essen bzw. nur Obst oder Rohkost als Snacks.“ Wer Gewicht verlieren möch- te, komme nicht umhin, neben der Reduzierung der Fettreserven zusätzlich Muskeln aufzubauen, um seinen Grundumsatz an Energie zu steigern, betont die Ernährungsmedizinerin: „Abnehmen funktio- niert nur in der Kombination: gesunde Ernährung plus ausreichend Bewegung.“ kb

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