Gesundheit erlangen - Frühling 2021

36 Medizin-Report Pflanzenheilkunde. Wie können wir die Superkräfte aus Wald, Wiese und Garten für unsere Gesundheit nutzen? Schätze der Natur Die Natur hat allerlei Leckeres und Schönes für uns parat: bunte Blumen, saftiges Obst und Ge- müse sowie aromatische Kräuter. Doch die Pflanzenwelt ist mehr als unsere Nahrungs - grundlage, sie bietet auch Mittel zur Linderung von Krankheitsbeschwerden. Von A wie Anis bis Z wie Zaubernuss – gegen fast alles ist ein Kraut gewachsen. Bereits im Altertum machte sich die Menschheit Heilkräuter zunutze. Auch der griechische Arzt Hippokrates behandelte seine Patienten mit Arzneipflanzen, und im Mit - telalter galten Mönche als kundige Heilkräuter- experten. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Industrialisierung die Herstellung chemi- scher Wirkstoffe ermöglichte, wurde das Wis- sen über heilsame Pflanzen von einer Genera - tion zur nächsten überliefert. So ist etwa das früher aus dem Schlafmohn gewonnene Opium der Vorgänger des heutigen Morphiums und Acetylsalicylsäure (ASS), heute etwa Bestand- teil von Aspirin und Blutverdünnern, beruht auf der natürlichen Wirkung der Weidenrinde. Grund für die gesundheitsfördernde Wirkung von Pflanzen sind sekundäre Inhaltsstoffe, u. a. ätherische Öle (z. B. Menthol aus der Pfeffer- minze), Bitterstoffe (z. B. Ingwer, Hopfen), Gerb- stoffe (z. B. Spitzwegerich, Frauenmantel) und entzündungshemmende Flavonoide (z. B. Zwie- bel, Preiselbeere). Pflanzen produzieren diese Stoffe in erster Linie aus Eigennutz: Sie sollen vor Fressfeinden, Viren- und Pilzbefall schützen. „Bei Bagatellerkrankungen, etwa im Bereich der Atemwege oder bei Magen-Darm-Be- schwerden, pflanzliche Präparate anzuwen - den, ist aus meiner Sicht unbedenklich“, sagt PD Dr. Carolin Hack. Die Oberärztin der Frauen- klinik des Uni-Klinikums Erlangen hat sich in Naturheilverfahren weitergebildet. „Bei Schmerzstillend, blutreinigend, harntreibend Bei unreiner Haut Blüten in Wasser auskochen und die Tinktur auf die betroffenen Stellen tupfen. Zerdrückte Blüten können auch direkt auf Insektenstiche oder kleine Wunden gegeben werden. Gänseblümchen Krampflösend, beruhigend, durchblutungsfördernd Minzöl bei Kopfschmerzen in die Schläfen einmassieren. Bei Atemwegserkrankungen einige Tropfen in heißem Wasser zum Inhalieren nutzen. Tee bei Magenbeschwerden: frische Blätter überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen. Pfefferminze

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