Gesundheit erlangen - Frühling 2021

37 Medizin-Report schwerwiegenden Erkrankungen und wenn re- gelmäßig Medikamente eingenommen werden müssen, rate ich dagegen dringend von einer Selbstmedikation mit Phytotherapeutika ab. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker vorher ausführlich beraten.“ Pflanzliche Präparate können nämlich auch Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimit- teln verursachen: So schwächt Johanniskraut, das z. B. gegen depressive Verstimmungen ein- gesetzt wird, die Wirkung von Zytostatika, Blut- gerinnungshemmern und der Antibabypille. „Seit 2014 bieten wir daher eine inte- grative Sprechstunde in der Frauenklinik an, bei der wir u. a. die Phytotherapie als Ergänzung zur Schulmedizin anbieten“, so Dr. Hack. „Onkologische Patienten leiden zum Beispiel häufig unter Nebenwirkungen der Chemothera - pie: Übelkeit, Erbrechen, Erschöpfung. Die Na- turheilkunde kann diese Beschwerden oft lin- dern. Wir verschreiben dann Teerezepturen, die in der Apotheke frisch zubereitet werden, oder pflanzliche Fertigpräparate. So hilft etwa La - vendel bei Schlafproblemen, während Fenchel die Nieren- und Leberfunktion ankurbelt.“ Krampflösend, entzündungshemmend Kamillenblüten mit Wasser überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen. Den Tee bei Sodbrennen und Magenbeschwerden trinken, bei Entzündungen in Mund und Rachen mit dem kalten Tee gurgeln. Kamille Balkon, Wiese, Drogerie oder Apotheke – wo bekomme ich Heilpflanzen? „Grundsätzlich gilt: Bei mangelnder Erfahrung besteht die Ge- fahr, Pflanzen zu verwechseln. Außerdem kön - nen selbst gepflückte Kräuter mit Herbiziden oder Pilzen belastet sein. Am besten eignet sich daher der eigene Kräutergarten, um be- kannte Heilpflanzen wie Ringelblume, Pfeffer - minze, Salbei oder Spitzwegerich für Tees oder Tinkturen zu ernten“, sagt Carolin Hack. „Ver- wenden Sie die Heilkräuter möglichst frisch, dann ist der Wirkstoffgehalt am größten.“ Wer die heilsamen Kräuter im Frühjahr sammeln und für kältere Tage aufbewahren will, sollte sie trocknen und in geeigneten Gläsern licht- geschützt aufbewahren. So bleiben sie ein Jahr lang haltbar und büßen ihre Heilkraft nicht ein. „Die Apotheke ist auch immer eine gute Anlaufstelle“, so Dr. Hack weiter. „Fertig- präparate sind dort oft stärker dosiert und qualitativ hochwertiger als Produkte aus der Drogerie. Daneben erhalten Sie in der Apothe- ke eine ausführliche Beratung. Der etwas hö- here Preis der Präparate lohnt sich also.“ as Entzündungshemmend, antimikrobiell Tee bei Menstruationsbeschwerden: Blüten- blätter überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen. Mundgeruch und Entzündungen im Mund: mit dem Tee gurgeln. Juckreiz und Ausschlag: Blütenblätter als Badezusatz verwenden. Ringelblume Achtung bei Allergie gegen Korbblütler! Achtung bei Allergie gegen Korbblütler!

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