Jahresbericht 2019 | 2020: Medizin. Menschen. Momente.

Den zu betreuenden Patienten freundlich zu begegnen und sie mit den richtigen Handgriffen wieder auf die Beine zu bringen, ist das A und O des pflegerischen Arbeitsalltags. Dafür müssen Auszubildende ihre Fertigkeiten immer wieder selbst erproben dürfen. Das Uni-Klinikum Erlangen hat dafür ein bundesweit einzigartiges Konzept erarbeitet: eine Ausbildungs- station mit integriertem Skills Lab. LERNEN UND LÄCHELN F O R S C H E N L E H R E N U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 9 | 2 0 2 0 6 och ist an diesem Morgen alles ruhig auf der Ausbildungsstation B0-1 im Bettenhaus des Chirurgi- schen Zentrums. Praxisanleiterin Julia Krawczyk plant gemeinsam mit den angehenden Pflegefachkräften Anne Stilkerich und Julian Pflaum, welche Patienten sie heute übernehmen. Die beiden absolvieren eine Ausbildung in der Gesund- heits- und Krankenpflege und versorgen auf der im Oktober 2019 eröffneten Ausbil- dungsstation Patienten der Thoraxchirurgie sowie chronische Schmerzpatienten. Bei Vollbelegung umfasst die Station 16 Betten, davon vier für chronische Schmerzpatienten. „Die Auszubildenden übernehmen hier in geschütztem Rahmen schrittweise die Ver- antwortung für die Planung, die Organisation und die Durchführung der Pflegeprozesse“, erklärt Julia Krawczyk. „Auf der Station arbeiten gleichzeitig maximal acht Pflege - schüler mit unterschiedlichem Ausbildungs- N stand.“ Der mehrwöchige Aufenthalt gliedert sich in drei Abschnitte: die Einarbeitungs-, die Begleitungs- und die Verantwortungs- übernahmephase. „Unser Ziel ist es, allen Auszubildenden in jedem Lehrjahr einen Einsatz bei uns zu ermöglichen – im Ideal- fall können sie die Ausbildungsstation sogar mehrfach besuchen“, erläutert Stationslei- terin Christiane Plank, die die Dienstpläne der Auszubildenden koordiniert und diese gemeinsam mit ihrem Stellvertreter und mehreren Praxisanleitern betreut. „Darüber hinaus binden wir nicht nur die Lehrkräfte der Berufsfachschulen als Praxisbegleiter ein. Auch die Pflegefachkräfte der Station sowie die Ärzte, unsere Auszubildenden und weitere Berufsgruppen gestalten die Aus- bildung mit. Weil hier so viele mit im Boot sitzen, ist das persönliche Gespräch ent- scheidend für den Kommunikationsfluss.“ 5 tägliche Reflexions - fragen – analog zu den fünf Fingern einer Hand – bilden die Struktur für alle Feedbackgesprä- che der Nachwuchs- pflegefachkräfte auf der Ausbildungsstation.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw