Spitzenmedizin aus dem Uni-Klinikum Erlangen | Sonderseiten Fränkischer Tag

| 15 B ei komplizierten Fällen ist Prof. Dr. Mario Perl immer erreichbar: „Mein Team kann mich zu jeder Tages- und Nachtzeit kontaktieren, und bei Bedarf komme ich gern als Unterstützung hin- zu“, erläutert der Direktor der Unfallchirurgischen Klinik – Orthopädische Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen. Auch am diesjährigen Vatertag stand er nachts im OP-Saal, um einen Patienten zu retten, der sich die Halswirbelsäule schwer verletzt hatte. Für alle unvorhersehbaren Notfalleingri e hält die Erlanger Unfallchirurgie stets OP-Kapazitäten bereit, um ohne Verzug helfen zu können. „Als Uni-Klini- kum gewährleisten wir für die Bürgerinnen und Bür- ger der Europäischen Metropolregion Nürnberg die Sicherheit, dass wir kleinere und auch große Unfälle zu jeder Tages- und Nachtzeit optimal versorgen können“, betont Prof. Perl. Eine Daseinsvorsorge, die gerade bei schweren Verkehrsunfällen oder Stürzen aus großer Höhe erhebliche Ressourcen bindet und hohen organisatorischen Aufwand erfordert. „Wir nutzen dabei die hervorragend etablierten interdis- ziplinären Prozesse des Uni-Klinikums, zum Beispiel gemeinsam mit der Anästhesie, der Radiologie und den anderen chirurgischen Disziplinen. Damit diese Abläufe im akuten Notfall ganzjährig rund um die Uhr funktionieren, müssen sie jedoch nicht nur organisiert, sondern auch regelmäßig trainiert werden.“ Modernste Therapien für Sportler Neben der Versorgung von Schwerstverletzten aus der gesamten Metropolregion bildet die Erlanger Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie ein breites Leistungsspektrum mit zahlreichen Schwerpunkten ab. Einer davon ist die langjährige Erfahrung in der Betreuung von Spitzensportlern. Dazu Prof. Perl: „Wir haben Kooperationen mit diversen Sportvereinen wie der Spielvereinigung Greuther Fürth und den Höchstadt Alligators, für die wir sowohl bei den regelmäßigen Reihenun- tersuchungen als auch bei Sportverletzungen der primäre Ansprechpartner sind.“ Die dafür vorge- haltene Ausstattung und Infrastruktur kommen auch den hiesigen Amateursportlern zugute. „Sie profitieren nicht nur von unseren modernsten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, sondern auch von einer hochauflösenden Bildge- bung bei der Kernspintomografie sowie der engen Kooperation bei Rehabilitationsmaßnahmen. Wir begleiten die Nachbehandlung unter der Prämisse, eine schnellstmögliche Wiedereingliederung in sportliche Aktivitäten zu erreichen“, betont der Klinikdirektor. Beratung in Spezialsprechstunden Als Anlaufstelle für die Patientinnen und Patienten bieten Prof. Perl und sein Team eine eigene Hoch- schulambulanz mit diversen Spezialsprechstunden an. Neben Beratung im Bereich Sportorthopädie und -traumatologie erhalten Betro ene hier individuelle Auskünfte bei Arbeitsunfällen sowie Beschwerden an der Wirbelsäule, der Schulter und den Ellenbogen sowie für Knie- und Hüftgelenke. Eltern können sich über traumatologische Verlet- zungen bei Kindern informieren lassen. Interdisziplinäre Konzepte Der besonderen Breite seines Fachgebiets begegnet der 44-jährige Klinikdirektor mit einer in Sektionen aufgeteilten Organisationsstruktur. Prof. Perl: „Un- ser Team besteht aus 25 erfahrenen Ärztinnen und Ärzten, die ihre Schwerpunkte eigenverantwortlich betreuen.“ Die Alterstraumatologie gehört zu den Kernsektionen, die Prof. Perl zukünftig ausbauen möchte: „Der steigenden Nachfrage wollen wir mit erhöhten Kapazitäten und neuen Konzepten begegnen.“ Gerade bei älteren Menschen zeigt sich die hohe Wirksamkeit interdisziplinärer Behand- lungen. „Wenn wir z. B. einen frischen Oberschen- kelhalsbruch bei einer über 80-jährigen Seniorin operieren, binden wir auch die Anästhesie und die Innere Medizin ein. Anschließend folgt eine speziell auf den älteren Menschen abgestimmte Reha-Be- handlung – all das steuern wir in der Unfallchi- rurgie bereits bei der Patientenaufnahme. Unser Ziel ist es, jeden Menschen wieder dorthin zurück- zubringen, von wo er zu uns kam. Sprich: Wenn die Seniorin vor dem Unfall ihren Haushalt eigenstän- dig versorgen konnte, soll sie dazu auch nach der Behandlung wieder in der Lage sein.“ GESUNDHEITSSERIE – UNSER SCHWERPUNKTTHEMA IM DEZEMBER: MODERNE UNFALLCHIRURGIE UND ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE Notfallversorgung rund um die Uhr Neben der Versorgung akuter Notfälle nach Unfällen jeglicher Art ist die Behandlung aller Verletzungen und degenerativen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsappa- rats Teil des breiten Leistungsspektrums der Unfallchirurgischen Klinik – Orthopädische Chirurgie des Universitätsklinikums Erlangen. DREI FRAGEN AN Auf welche Notfallversorgung können sich die Menschen der gesamten Metropolregi- on in der Erlanger Unfallchi- rurgie verlassen? Die Bevölkerung kann ihren Aktivitäten rund um die Uhr mit dem sicheren Gefühl nachgehen, dass allen geholfen wird, falls etwas passiert. Wir versorgen jedes Jahr mehr als 240 Schwer- und Mehrfachverletzte und zählen zu den zehn größten Polytraumazentren in Deutschland. Warum sind interdisziplinäre Strukturen so wichtig? Moderne und anspruchsvolle Behandlungs- konzepte funktionieren nur im Team und ge- meinsam mit den Nachbardisziplinen. Bei der Wirbelsäulenchirurgie arbeiten wir z. B. eng mit der anästhesio- logischen Schmerzmedizin so- wie der Neurologie zusammen: Jeder Patient erhält das für ihn passende Behandlungskonzept unter Einbeziehen aller Stärken der Universitätsmedizin. Was sind Ihre Zielsetzungen? Das Leistungsspektrum unserer Klinik weiter auszubauen und die universitäre Spitzenme- dizin voranzutreiben. Um uns auch personell zukunftsfähig aufzustellen, entwickeln wir moderne Konzepte und optimieren die Ar- beitsprozesse, damit die junge Ärztegenerati- on das Fach trotz der hohen Arbeitsbelastung weiterhin gerne und mit Leidenschaft betreibt. Foto: Michael Rabenstein/Uni-Klinikum Erlangen Prof. Dr. Mario Perl Direktor der Unfallchirurgischen Klinik – Orthopädische Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen Unfallchirurgische Klinik – Orthopädische Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen Telefon: 09131 85-33272 E-Mail: unfallchirurgie@uk-erlangen.de www.unfallchirurgie.uk-erlangen.de Notfall-Information: Tel. 09131 85-33257 oder Tel. 09131 85-33260 Kerstin Bönisch Ist eine Wirbelsäule hochgradig abgenutzt oder schwer verletzt, müssen in letzter Konsequenz Wirbelsegmente operativ stabilisiert (versteift) werden. Hierzu werden modernste und individu- ell abgestimmte Implantate sowie Operations- methoden eingesetzt – mit kleinen Schnitten und unter größtmöglicher Schonung von Muskeln und Faszien. Die Operationsplanung ist ebenfalls sehr spezifisch und berücksichtigt die individuelle Anatomie des Patienten. Die Erlanger Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie verwendet hierfür auch die neueste 3-D-Druck- technik. Dabei wird mithilfe von computertomo- grafischen Bildern das einzusetzende Implantat samt Verschraubung individuell berechnet. Anschließend ist die Darstellung des Implantats durch den 3-D-Drucker so präzise, dass eine optimale Planung des Eingri s und der Nachbe- handlung unter modernsten Gesichtspunkten möglich ist. Das ermöglicht den Patientinnen und Patienten kürzere Operationszeiten und die Anwendung gewebeschonender Verfahren. Interdisziplinäre Patientenversorgung: Im Universitätsklinikum Erlangen trainiert ein Team aus Unfallchirurgen und Anästhesisten regelmäßig die gemeinsame Behandlung von schwerstverletzten Menschen. Foto: Kerstin Bönisch/Uni-Klinikum Erlangen NEUESTE IMPLANTATE UND PLANUNGSTECHNIKEN Foto: Michael Rabenstein/Uni-Klinikum Erlangen

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