Spitzenmedizin aus dem Uni-Klinikum Erlangen | Sonderseiten Fränkischer Tag

6 | GESUNDHEITSSERIE – UNSER SCHWERPUNKTTHEMA IM OKTOBER/NOVEMBER D ie Immuntherapien haben in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung ge­ wonnen. Besonders in der Krebsbehandlung sowie bei der Therapie von chronisch-entzündlichen und autoimmunen Erkrankungen, wie z. B. Morbus Crohn, Multipler Sklerose, Schuppenflechte oder rheumatoi- der Arthritis, und bei Organtransplantationen werden Immuntherapien erfolgreich eingesetzt. Viele chronisch- entzündliche und autoimmu- ne Erkrankungen beruhen auf einer Fehlsteuerung des Im- munsystems. Dabei erkennt die Immunabwehr das Gewebe irr- tümlicherweise nicht mehr als körpereigen und beginnt, es zu bekämpfen, z. B. durch eine un- kontrollierte Entzündungsre- aktion. Immuntherapien kön- nen eine solche Fehlsteuerung auflösen und die Immunba- lance wiederherstellen. Immuntherapien bei Krebs Bei Krebserkrankungen haben die Immuntherapien hingegen das Ziel, das Immunsystem der Patienten so zu trainieren, dass es Krebszellen erkennen und angrei- fen kann: Bei der CAR-T-Zell-Therapie beispielsweise richten sich gentechnologisch veränderte T-Zellen gegen die Krebszellen und lösen eine langanhaltende Immunreaktion aus. Sogenannte Immun-Checkpoint- Hemmer können die durch den Tumor verursachte Unterdrückung des Immunsystems wieder lösen. Nebenwirkungen im Blick Mit einigen Immuntherapien werden schon gute Resul- tate erzielt, andere müssen noch in klinischen Studien getestet werden, um Nutzen und Risiken ausreichend zu beurteilen. Immuntherapien können zu nicht un- erheblichen Nebenwirkungen führen. Das Deutsche Zentrum Immuntherapie (DZI) des Uni- versitätsklinikums Erlangen gilt als Referenzzentrum für das Nebenwirkungsmanagement bei Immuntherapien, weil hier bereits frühzeitig inter­ disziplinäre Medikamenten- standards festgelegt und ein Nebenwirkungsregister etab- liert wurden. Als zentrale An- laufstelle vereint das DZI des Uni-Klinikums Erlangen Spezialisten für chronisch-ent- zündliche Erkrankungen und Krebserkrankungen aus verschiedenen Fachrichtungen. Die Patienten haben Zugang zu gezielten individuellen Immuntherapien auf Grundlage modernster Forschungsergebnisse und zukunftsweisender Gesundheitstechnologien. Das DZI entwickelt modernste Immuntherapien in fachüber- greifender Zusammenarbeit mit dem onkologischen Exzellenzzentrum CCC Erlangen-EMN. Informationstag am 21.11.2020 Welche Chancen Immuntherapien bieten, mit wel- chen Nebenwirkungen eine mögliche Therapie einhergehen kann, unter welchen Voraussetzungen Patienten an klinischen Studien teilnehmen können und welche therapiebegleitenden Informationen es gibt – dar- über informieren Experten bei der kostenfreien Veranstal- tung„HoffnungsträgerImmuntherapie“desDZI.Patienten, Angehörige und Interessierte können sichhier nach einem Einführungsvortragmit Ärzten undVertretern von Selbst- hilfegruppen in Gesprächsforen persönlich austauschen. Kerstin Bönisch Immuntherapien – effektive Hilfe bei schweren Erkrankungen Um Krebs- und Entzündungserkrankungen zu bekämpfen, nutzen Immuntherapien die körpereigenen Abwehrkräfte. Im Deutschen Zentrum Immuntherapie des Universitätsklinikums Erlangen werden Patienten fachübergreifend von Experten behandelt. Am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) behandeln Spezialisten verschiedener Fachbereiche gemeinsam schwere Krebs- und Entzündungs­ erkrankungen. Foto: Matthias Merz, Nürnberg Informationsveranstaltung „Hoffnungsträger Immuntherapie“ 21. November 2020, ab 14 Uhr Universitätsklinikum Erlangen Hörsäle Medizin, Ulmenweg 18 Eintritt frei (Präsenz und Livestream) Kontakt: Deutsches Zentrum Immuntherapie | Ulmenweg 18 | 91054 Erlangen | Tel. 09131 85-44944 | dzi-leitung@uk-erlangen.de | www.dzi.uk-erlangen.de Das DZI des Uni-Klinikums Erlangen lädt Patienten, Angehörige und Interessierte zur Informationsveranstal- tung „Hoffnungsträger Immuntherapie“ am 21. November 2020, ab 14 Uhr, in die Hörsäle Medizin, Ulmenweg 18 ein. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen sind erforderlich unter Tel. 09131 85-44944 oder per E-Mail: dzi-leitung@uk-erlangen.de oder online unter: www.dzi.uk-erlangen.de/patienten/anmeldung- patiententag Programm: www.dzi.uk-erlangen.de Weitere Informationen: Uni-Klinikum Erlangen, Redaktion „Gesundheit Bamberg“ · Telefon: 09131 85 - 46670 · E-Mail: gesundheit-bamberg@uk-erlangen.de S ich einer Sache nicht gewachsen zu fühlen, bedeutet Stress. Ganz egal, ob es dabei um einen eiligen Auftrag des Chefs, um Partner­ schaftskonflikte, Haushalt, Kindererziehung oder die Corona-Pandemie geht. Oberarzt Dr. Christian Wein- land von der Psychiatrischen und Psychotherapeu­ tischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen erklärt in der Winterausgabe von „Gesundheit Bam- berg“, wie Stress entsteht und was unsere eigenen Ge- danken und Bewertungen mit unserem Stressempfin- den zu tun haben. Warum andauernde Anspannung krank macht und warum sie zum Beispiel zu Burn-out und Depressionen führt, wann eine stationäre Psy- chotherapie nötig ist und von wem wir lernen kön- nen, uns weniger Stress zu machen, verrät Dr. Wein- land im Interview. Dr. Verena Nadine Buchholz nimmt die Leser mit in die Welt der Achtsamkeit und macht klar, dass es dabei um mehr geht als um einen „Lifestyletrend“. Die Psychologin verdeutlicht: Achtsamkeit hat mit Entspannung nichts zu tun. Vielmehr geht es dabei um ganz bewusstes Wahrnehmen. Das kann beim morgendlichen Duschen passieren oder beim soge­ nannten Body-Scan, bei dem man den Körper langsam und aufmerksam von innen „abtastet“. Auch im Heft: die Geschichte eines dauergestressten Vertrieblers Ende 50, der jetzt wegen einer Depression amUni-Klinikum Erlangen behandelt wird; Anti-Stress- Ideen für den Alltag und Tipps zum Umgang mit co- ronabedingten Belastungen. So raten die Erlanger Experten z. B. dazu, die eigene sogenannte Ambigui­ tätstoleranz zu stärken – also die Fähigkeit, mit Un­ sicherheit und Ungewissheit umgehen zu können. Verspannter Kiefer durch Stress Darüber hinaus gibt es in der Winterausgabe ein Interview mit Markus Starklauf, dem Leiter der Hospiz-Akademie Bamberg. Er erklärt, warum es in der Palliativarbeit nicht nur um den Tod geht, sondern auch um das Leben; er berichtet, wie er sich im Alltag erdet und welche Rituale ihm da- bei helfen, ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen. Daneben haben sich die „Gesundheit Bamberg“-Autorinnen mit dem Thema Zahn- und Kieferschmerzen beschäftigt und herausgefunden: Es gibt Zahnschmerzen, die gar keine sind! Denn dahinter kann auch eine Craniomandibuläre Dysfunk- tion stecken, kurz CMD. Sie ist oft stressbedingt und wird von Zahnärzten, Physiotherapeuten und Osteo- pathen gemeinsam behandelt – u. a. in der Zahnkli- nik 2 – Zahnärztliche Prothetik des Uni-Klinikums Erlangen. Weil die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr geschlossen bleiben und auch Silvesterpartys wahr- scheinlich ausfallen müssen, schlagen die Autorinnen noch ein paar Aktionen für zu Hause vor: Wie wäre es zum Beispiel mal mit einem Backnachmittag oder mit einem selbst gemixten Basil Smash mit alkoholfreiem Gin? Alternativ empfehlen die Redakteurinnen wieder drei Gesundheits-Podcasts und laden Interessierte ein, sich die Bürgervorlesung des Uni-Klinikums Erlangen in der Online-Mediathek anzusehen. Franziska Männel Nur kein Stress! Angespannt, gestresst, ständig unter Strom? Warum dieser Zustand auf Dauer gesundheitsschädlich ist und warum wir rechtzeitig den Weg aus der Stressfalle finden sollten, erklärt die Winterausgabe von „Gesundheit Bamberg“ – ab Dezember kostenlos erhältlich. Titel der Winterausgabe von " Gesundheit Bamberg", Winter 2020/2021 Das regionale Gesundheitsmagazin | www.gesundheit-franken.com | Winter 2020/2021 Bamberg Nur kein Stress! Wie gefährlich dauerhafte Anspannung ist und wie wir lernen, uns locker zu machen Verbissen Warum Zahn- und Kieferschmerzen oft stressbedingt sind Vom Ballett inspiriert Der Barre-Trend vereint Ballett und Fitness Ihr kostenloses Exemplar zum Mitnehmen! Leben vor dem Tod Markus Starklauf von der Hospiz-Akademie Bamberg über ein gelingendes Leben GB_2020_4_Stress_RZ.indd 1 20.11.2020 09:50:32 „Gesundheit Bamberg“ liegt im Raum Bamberg kostenlos aus, unter anderem in Arztpraxen, Kliniken, Rehazentren, Apotheken, Verwaltungen, im Einzelhandel und bei „Der Beck“ in Bamberg, Hirschaid und Hallstadt. Das Magazin ist online unter www.gesundheit-bamberg.com zu finden und kann per E-Mail an gesundheit-bamberg@uk-erlangen.de für 10 Euro jährlich abonniert werden.

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