Gesundheit erlangen - Frühling 2021

Titel Asthma. Die Leitlinie zur Behandlung von leichterem Asthma hat sich geändert. Manche Asthmatiker nehmen noch heute un- verändert die Medikamente ein, die ihnen ihr Arzt vor fünf Jahren verschrieben hat. „Dabei wissen wir mittlerweile, dass bei leichtem bis mittelschwerem Asthma eine Dauertherapie nicht zwingend nötig ist. Wenn Patienten nur bei Bedarf Medikamente nehmen, also zum Beispiel bei Beschwerden oder vor körperlicher Anstrengung, reicht das meist aus“, erklärt Pneumologe PD Dr. Florian Fuchs von der Me- dizinischen Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneu- mologie und Endokrinologie des Uni-Klinikums Erlangen. Um eine Übertherapie zu vermeiden, rät der Lungenfacharzt vor allem Asthmapatienten, die ihre Therapie seit Jahren nicht angepasst ha- ben, zu einem baldigen Termin beim Hausarzt oder beim niedergelassenen Pneumologen. „Es muss nicht sein, dass Betroffene jahrelang je- den Tag kortisonhaltige Mittel inhalieren, wenn es auch gut ohne geht.“ Im September 2020 erschien die neue Natio- nale Versorgungsleitlinie „Asthma“. Sie sieht für Patienten ab zwölf Jahren mit Therapiestufe 1 oder 2 bevorzugt die Kombination aus zwei Me- dikamenten vor: ein niedrig dosiertes kortison- haltiges Mittel und den Wirkstoff Formoterol – beides jedoch nur bei Bedarf. Selbst auf Asthma-Portalen im Internet und unter Medizinern sei diese Neuerung noch nicht ausreichend bekannt, wie Dr. Fuchs erklärt. „Wir sehen immer wie- der Patienten, die nicht zeitgemäß therapiert werden. Das kann ver- hindern, wer die neue Leit- linie kennt und seinen Arzt da- Nur bei Bedarf rauf anspricht.“ Die überarbeitete Leitlinie ist unter www.leitlinien.de/nvl/asthma zu fin- den. Die Patientenleitlinie wird derzeit über- arbeitet und ist nach Fertigstellung hier abrufbar: www.patienten-information.de → Asthma → Patientenleitlinie. In der Lungensprechstunde des Uni-Klinikums Erlangen wird Asthma ebenso behandelt wie COPD, Infektionen der Lunge und andere, teils seltene Erkrankungen der Atemwege (Termin- vergabe von 8.00 bis 14.30 Uhr unter Telefon: 09131 85-35270). fm „Es muss nicht sein, dass Betroffene jahrelang jeden Tag kortisonhaltige Mittel inhalieren, wenn es auch gut ohne geht.“ PD Dr. Florian Fuchs 13

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