Jahresbericht 2019 | 2020: Medizin. Menschen. Momente.

Auszubildender Julian Pflaum im Reflexionsgespräch mit der „Feedback-Hand“ : Der klei- ne Finger steht für die Frage „Was kam zu kurz?“. Die weiteren Überle gungen heißen „Was fand ich heute super?“ (Daumen), „Was könnte ich morgen besser machen?“ (Zeigefinger), „Was hat mir nicht gefallen?“ (Mittelfinger) und „Was nehme ich mit?“ (Ringfinger). F O R S C H E N L E H R E N U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M E R L A N G E N J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 9 | 2 0 2 0 8 VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN Anne Stilkerich und Julian Pflaum befinden sich bereits im dritten Lehrjahr und gehören damit zu den fortgeschrittenen Auszubilden- den, die auf anderen Stationen des Uni-Kli- nikums schon zahlreiche Patientenkontakte hatten. Dadurch beherrschen sie bereits viele der notwendigen Fingerfertigkeiten im Umgang mit pflegedürftigen Menschen, etwa beim Messen der Vitalzeichen, dem Unterstüt- zen bei der Körperpflege oder auch bei der Mobilisation. Für die beiden beginnt auf der Ausbildungsstation nun die spannende dritte Phase, die Verantwortungsübernahme. Ihre Praxisanleiterin achtet bei der Aufgabenvertei- lung darauf, jeweils auf den individuellen Aus- bildungsstand ihrer Schüler einzugehen und gemeinsam mit ihnen persönliche Ziele fest- zulegen. Julia Krawczyk: „Wir betrachten ihre unterschiedlichen Kompetenzbereiche: Was können sie schon und wo besteht noch Ver- besserungspotenzial? Die Schüler sind selbst dafür verantwortlich, dass sie ihre Lernziele erreichen. Deshalb beziehen wir sie in die Planung ein und fragen sie auch: Was willst du heute machen?“ Das neu eingeführte Bil- dungskonzept kommt bei den Pflegeschülern gut an: „Die Plätze auf der Ausbildungsstation sind sehr begehrt“, berichtet Anne Stilkerich. Sie darf heute – unter Beobachtung ihrer Praxisanleiterin – eine Patientin, die sie in den vergangenen zwei Wochen versorgt hat, eigenständig entlassen. „Das ist ein wichtiger Vorgang, den ich vollständig beherrschen möchte“, erklärt die 19-Jährige. „Jeder Patient ist anders – so können wir unsere pflegerischen Fähigkeiten an den unter - schiedlichen Menschen weiterentwickeln.“ LOB FÜR DIE GUTE PFLEGE Den Patienten auf der Ausbildungsstation teilt ein farbiger Punkt auf dem Mitarbeiter- ausweis mit, in welchem Lehrjahr sich der be- treuende Pflegeschüler befindet. „Die meisten der Patienten empfinden die Situation auf der Ausbildungsstation als sehr angenehm, weil sie hier engmaschig betreut werden und die Schüler für die Versorgung viel Zeit aufwen- den können“, berichtet Julia Krawczyk. „Ich erkläre stets vorab, welche Pflegeanwendun -

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