Zum Hauptinhalt springen

Zwei Männer – 1.100 Blutspenden

Zwei Männer – 1.100 Blutspenden

Karl-Heinrich Burger und Gerhard Schmeisser spendeten zusammen über 1.100-mal Blut und wurden für ihr großes Engagement geehrt

Im Blutspendebereich der Transfusionsmedizinischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Holger Hackstein) des Universitätsklinikums Erlangen in der Schillerstraße 8 herrscht im August und September das, was man landläufig „Sommerloch“ nennt: Die blutspendefreudigen Studenten haben Erlangen während der Semesterferien verlassen, und auch viele andere treue Blutspender sind verreist. Da kommt es umso mehr auf langjährige Spender wie Karl-Heinrich Burger aus Heßdorf und Gerhard Schmeisser aus Erlangen an. Zusammen haben die beiden Männer bis heute über 1.100-mal Blut gespendet – meist Thrombozyten oder Blutplasma.

Karl-Heinrich Burger begann 1988, Blut zu spenden. „Damals litt eine Nachbarin an einem Thrombozyten-Mangel und ich wollte etwas tun“, sagt der 63-Jährige. „Ich habe also angefangen, Thrombozyten zu spenden und bin bis heute dabeigeblieben.“ Über 500-mal hat Karl-Heinrich Burger in der Schillerstraße 8 schon seinen Arm frei gemacht. Auch Gerhard Schmeisser ist langjähriger Blutspender. Vor über 20 Jahren hat ihn ein Freund dazu motiviert. „Einerseits tut man etwas Gutes, und außerdem bekommt man gleich noch einen Gesundheitscheck dazu“, sagt der 62-jährige Erlanger. Das Blutspendeteam der Erlanger Transfusionsmedizin hat beiden Dauerspendern mit Blumen und Büchergutscheinen für ihr jahrzehntelanges Engagement gedankt.

Gerade in den Sommermonaten und im einsetzenden Herbst ist die Blutspende des Uni-Klinikums Erlangen genau auf diese Konstanz angewiesen. „Selbst wenn die Leute irgendwann von ihren Reisen zurückkommen, dürfen wir ihnen oft trotzdem kein Blut abnehmen und müssen sie zurückstellen, weil sie in Risikogebieten unterwegs waren“, erklärt Dr. Anke Glaser, Fachärztin in der Erlanger Transfusionsmedizin. So veröffentlicht das Paul-Ehrlich-Institut vierteljährlich eine Liste mit Ländern, in denen Infektionskrankheiten vorkommen, die Reisende von einer unmittelbaren Blutspende ausschließen. Das betrifft etwa Regionen, in denen das Zika-Virus oder Malaria verbreitet sind. „Sogar Griechenland und Ägypten sind aktuell wieder als Malariagebiete eingestuft“, erklärt Dr. Glaser. „Das heißt: sechs Monate nach der Reise keine Thrombozyten-Spende. Plasmaspenden sind aber weiterhin erlaubt.“

Ebenso auf dem Vormarsch ist das West-Nil-Virus, Überträger sind vor allem Mücken. Infektionen wurden unter anderem schon auf der Iberischen Halbinsel, in Frankreich, Italien, Griechenland, Tschechien, Österreich und Bulgarien nachgewiesen. „Um Zeit zu sparen und Sicherheit zu bekommen, durchlaufen alle unsere zellulären Blutprodukte seit mehr als einem Jahr standardmäßig einen modernen Schnelltest auf das West-Nil-Virus“, erklärt Prof. Dr. Holger Hackstein, Leiter der Transfusionsmedizin des Uni-Klinikums Erlangen. „Denn ohne diese Testung müssten wir jeden, der zwischen dem 1. Juni und dem 30. November ein Risikogebiet bereist hat, präventiv vier Wochen lang von der Spende ausschließen – selbst wenn jemand nur in Italien war.“

Blut spenden darf grundsätzlich jeder gesunde Erwachsene, der mindestens 50 Kilo wiegt und zwischen 18 und 68 Jahre alt ist. Erstspender sollten nicht älter sein als 60 Jahre. In der Erlanger Transfusionsmedizin können Vollblut, Plasma und Thrombozyten sowie Stammzellen gespendet werden. Das Uni-Klinikum Erlangen selbst benötigt 40.000 Blutbestandteilkonserven jährlich und deckt seinen Thrombozytenbedarf zum größten Teil selbst über den hauseigenen Blutspendebereich.

Die Blutspendezeiten in der Schillerstraße 8 (nach vorheriger Terminvereinbarung) sind: Montag von 8.00 bis 19.00 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 8.00 bis 15.00 Uhr, Donnerstag von 12.30 bis 19.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 11.00 Uhr (telefonische Anmeldung: 09131 85-36457).

Weitere Informationen:

Dr. Anke Glaser
Telefon: 09131 85-36457
E-Mail: anke.glaser(at)uk-erlangen.de