Jahresbericht 2016: Medizinische Versorgung herzkranker Kinder im Universitätsklinikum Erlangen - page 27

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Jahresbericht 2016
Ohne eine allgemein akzeptierte Methodik der Qualitätsbewer-
tung ist ein nationaler und internationaler Vergleich von Kinder-
herzzentren nicht möglich. Auch die Beratung der Eltern für die
Behandlung seltener komplexer Vitien fällt ohne eine gewisse
Anzahl dokumentierter Verläufe schwer. Aus diesem Grund
wurde 1998 eine auf freiwilliger Basis beruhende europäische
Datenbank etabliert, in der mehr als 100 kinderherzchirur-
gische Zentren ihre perioperativen Daten eingeben. Seit der
Datenbankgründung sind mehr als 175.000 Patienten mit ca.
200.000 Operationen und deren Verläufen erfasst.
Die Erlanger Patientengruppe fließt seit 2008 mit 2.320 Opera-
tionen an 1.530 Patienten in die Erhebung mit ein.
Wie auch im vergangenen Jahr möchten wir Ihnen auf den folgen-
den Seiten die 2015 erreichte Behandlungsqualität in Erlangen
anhand der hierfür gebräuchlichen „Bubble Charts“ aufzeigen
(Erläuterungen zum Lesen der Grafik s. rechts). Leider ist in die-
sen Grafiken für die kinderherzchirurgische Behandlung nach
wie vor die Mortalität als einziger Qualitätsindikator abbildbar.
Qualitätsbewertung – grafische Darstellung
Die grafische Darstellung der sog. Bubble Charts zeigt, wie ver-
schiedene Faktoren die Qualität der Behandlung beeinflussen
können. Allerdings werden nur die Sterblichkeitsrate und die
Komplexität der Operationen berücksichtigt.
Die y-Achse stellt die Sterblichkeitsrate dar.
Die x-Achse stellt die Komplexität der Operationsverfahren dar.
Die grünen Linien stellen die Mittelwerte für die gesamte
Datenbank dar.
Die horizontale grüne Linie stellt die durchschnittliche Sterb-
lichkeitsrate in Europa dar.
Die vertikale grüne Linie stellt die durchschnittliche Komple-
xität der Operationsverfahren in Europa dar.
Graue Punkte repräsentieren Zentren, die am Qualitätsma-
nagement teilnehmen.
Der rote Punkt gibt die Position des Erlanger Kinderherzpro-
gramms an.
Zentren mit den vermeintlich besten Ergebnissen befinden
sich im jeweils unteren rechten Quadraten. Diese Zentren füh-
ren komplexe kinderherzchirurgische Korrekturoperationen bei
niedrigster Sterblichkeitsrate durch.
0
20
40
60
80
100
120
AoV
APW
ASD
AVSD
ccTGA
CoA
DORV
MV
PDA
RVOTO
SM
SV
TAC
TAPVD
TGA
TOF
TV
VSD
other
Operationen angeborener Herzfehler – Diagnosegruppen
Abkürzungen:
AoV
= Aortic Valve,
APW
= aorto-pulmonales Fenster,
ASD
= Vorhofseptumdefekte (inkl. partieller Lungenvenenfehlmündungen),
AVSD
= AV-Kanal,
ccTGA
= kongenital korrigierte Transposition,
CoA
= Isthmusstenosen,
DORV
= Double Outlet Right Ventricle,
MV
= Mitral Valve,
RVOTO
= Right Ventricular Outflow Tract Obstruction,
SM
= Schrittmacher,
SV
= Single Ventricle,
TAC
= Truncus
arteriosus communis,
TAPVD
= totale Lungenvenenfehlmündungen,
TGA
= Switch-Operationen,
TOF
= Tetralogy of Fallot,
TV
=
Tricuspid Valve,
other
= sonstige (z. B. Bland-White-Garland-Korrektur, Aortenbögen, Koronarfisteln, Cor Triatriatum, Kunstherzen,
Transplantation, Tracheal-OP, Herztumoren, Hemitruncus)
Diagnostic Groups 2015
1...,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26 28,29,30,31,32,33,34,35,36
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