Jahresbericht 2016: Medizinische Versorgung herzkranker Kinder im Universitätsklinikum Erlangen - page 17

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2009
2008
interventionelle HKU (Patientenzahl)
diagnostische HKU (Patientenzahl)
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Anzahl der diagnostischen und interventionellen Herzkatheteruntersuchungen
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Jahresbericht 2016
Im Jahr 2015 wurden im Erlanger Herzkatheterlabor erstmals
über 400 Untersuchungen durchgeführt, davon 285 Mal eine in-
terventionelle Behandlung. Dies entspricht einer Fallzahlsteige-
rung von 4% im Herzkatheterlabor und einer Fallzahlsteigerung
von 15% bei den Herzkatheterinterventionen. 70% unserer
Herzkatheteruntersuchungen erfolgten 2015 als Katheterinter-
vention, während die Anzahl rein diagnostischer Herzkatheter-
untersuchungen um 6% zurückging – weil die Diagnostik heute
immer mehr auf der Echokardiografie allein, auf MRT- oder CT-
Bildgebung beruht. In der Gruppe der Neugeborenen sind so-
gar 83% der Herzkatheteruntersuchungen therapeutischer Art.
25% aller Herzkatheteruntersuchungen fanden im Neugebore-
nen- und Säuglingsalter statt, 12% aller Untersuchungen bei Er-
wachsenen mit einem angeborenen Herzfehler (EMAH).
Insgesamt 26 unerwünschte Ereignisse wurden registriert, von
denen 9 auch als bedeutsam gewertet wurden (das entspricht
einem Anteil von 2,2%). Zu den bedeutsamen Komplikationen
gehörten interventionelle Materialentfernungen unmittelbar
nach Implantation, eine letztlich folgenlose Kreislaufdekompen-
sation eines schwer kranken Kleinkindes, ein konservativ be-
handeltes Aneurysma spurium nach Punktion in der Leiste und
eine ASD-Schirm-Dislokation mit nachfolgender Korrektur-OP
und Schirmentfernung. Eine arterielle Blutung aus der axillären
Punktionsstelle bei einem 1.690 g schweren Frühgeborenen mit
Pulmonalatresie nach Implantation eines Stents in den Ductus
führte zu einem hämorrhagischen Schock und nachfolgend zu
einer schweren Hirnblutung. Bei einem Säugling mit hypoplas-
tischem Linksherzsyndrom und intaktem Vorhofseptum kam es
bei einer interventionellen Nachbehandlung nach initial erfolg-
reicher Gießen-Procedure zu einer Reanimation mit ECMO-Im-
plantation im Herzkatheterlabor und zum Versterben des Kin-
des bei der nachfolgenden OP.
Damit liegt das Sterblichkeitsrisiko in Zusammenhang mit Herz-
kathetereingriffen bei <0,5% und betrifft leider nicht ganz un-
erwartet Hochrisikopatienten mit komplexen Herzfehlbildungen.
Herzkatheteruntersuchungen
und -interventionen
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