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Jahresbericht 2016
Kinderkardiologische Forschung
In dieser Ausgabe unseres Jahresberichtes wollen wir Ihnen zwei
Forschungsgebiete aus der Kinderkardiologie vorstellen.
Herr Dr. Martin Schöber hat seinen derzeitigen klinischen Tätig-
keitsschwerpunkt in der Kinderkardiologischen Ambulanz und
untersucht die Auswirkungen einer Chemotherapie bei Krebs-
erkrankungen auf den Herzmuskel. Eine Chemotherapie bei einer
Krebsbehandlung hat heute generell sehr gute Erfolgsaussichten,
was die Heilung von dem bösartigen Tumor angeht. Leider besteht
ein gewisses Risiko, dass die verabreichten Zellgifte auch Neben-
wirkungen entfalten, als gravierend ist dabei eine Schädigung des
Herzmuskels anzusehen. Bei uns musste in den vergangenen
Jahren eine Patientin nach Chemotherapie herztransplantiert wer-
den, eine weitere Patientin benötigte eine Kunstherzimplantation.
Die Echokardiografie hat als nicht invasive diagnostische Metho-
de den Vorteil, dass sie ohne große Belastung für den Patienten
wiederholt angewandt werden kann. Spezielle Methoden in der
Echokardiografie wie der Gewebe-Doppler geben einen sehr gu-
ten Einblick in das Kontraktions- und Entspannungsverhalten des
Herzmuskels, und zwar nicht nur global, sondern auch in einzel-
nen kleinen Teilsegmenten des Herzens. Die gute Kooperation mit
der Kinderonkologischen Abteilung macht es möglich, in Chemo-
therapie befindliche Patienten in engen zeitlichen Intervallen zu
untersuchen. Herr Dr. Martin Schöber sucht mit der speziellen
echokardiografischen Diagnostik nach Markern, die eine Herz-
muskelschädigung so frühzeitig anzeigen, dass eine Behandlungs-
steuerung noch möglich ist, lange bevor ein klinisch manifester
Herzmuskelschaden eingetreten ist.