Jahresbericht 2016: Medizinische Versorgung herzkranker Kinder im Universitätsklinikum Erlangen - page 21

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Jahresbericht 2016
Schon seit über sechs Jahren forschen wir unter der Leitung von
PD Dr. med. Martin Glöckler unter dem Stichwort „Multimodality
Imaging“ an der kardiologischen Bildgebung. So waren wir eines
der ersten und sind bis heute eines der wenigen Herzkatheterla-
bore, die das schnelle 3-D-Imaging in der Rotationsangiografie in
der Routine beherrschen. Wir haben für dieses Verfahren Behand-
lungsalgorithmen entwickelt, die Bildgebungsqualität verbessert
und den Nutzen für Patienten beschreiben und nachweisen kön-
nen. Viele Patienten sind heute nicht nur mithilfe der Echokardio-
grafie diagnostiziert, sondern haben auch Bildgebungen in der
Computertomografie und der Kernspintomografie erhalten – alle
diese Untersuchungsmethoden haben ihre ganz speziellen Stär-
ken und bringen für einen bestimmten Herzfehler manchmal die
entscheidende Zusatzinformation. Image Fusion – das Zusam-
menfügen von Bilddatensätzen aus unterschiedlichen Modalitä-
ten – ist die derzeit in der Entwicklung befindliche Methode, um
Bildinformationen dorthin zu bringen und dort zusammenzubrin-
gen, wo sie benötigt werden. Für seine Forschungen und Unter-
suchungen in der CT-Bildgebung und imMultimodality Imaging hat
Herr PD Dr. Martin Glöckler 2015 von der Deutschen Gesellschaft
für Pädiatrische Kardiologie auf der Wissenschaftlichen Jahresta-
gung in Weimar den ersten Posterpreis erhalten.
Im Februar 2016 konnte Herr Dr. med. habil. Okan Toka nach ab-
geschlossenem Habilitationsverfahren seine Antrittsvorlesung
halten und die Ernennung zum Privatdozenten der Universität be-
antragen. Noch als Medizinstudent fand Herr Dr. med. habil. Okan
Toka Anschluss an eine Arbeitsgruppe des Berliner Max-Delbrück-
Instituts, die eine besondere Form des Bluthochdrucks aufklären
wollte. Herausgekommen ist ein spannendes, 17 Jahre dauerndes
Forschungsabenteuer, das seinen Erfolg in der vollständigen Auf-
klärung der genetischen Ursache und der zellulären Fehlfunktio-
nen des Brachydaktylie-Hypertonie-Syndroms fand. Die genetische
Aufklärung der Ursachen angeborener Herzfehler erweist sich bis-
her als weitaus komplexer und ist noch sehr weit von der Vollstän-
digkeit entfernt. Unter der Leitung von Dr. med. habil. Okan Toka
arbeiten wir an der genetischen Ursachenforschung angeborener
Herzfehler und investieren u. a. gemeinsam mit dem Kompetenz-
netz für angeborene Herzfehler in Deutschland in den Aufbau einer
Biomaterial-Datenbank, auch mit Herz- und Gefäßmaterialproben
aus unserem OP.
HerrDr.med. habil. OkanTokastudierteMedizinander Ludwig-
Maximilians-UniversitätMünchen.SeineFacharztweiterbildung
zumKinder- und Jugendarzt, für die Schwerpunktbezeichnung
Neonatologie, für die spezielle pädiatrische Intensivmedizin
undfürdieSchwerpunktbezeichnungKinderkardiologieabsol-
vierte er im Universitätsklinikum Erlagen, unterbrochen von
einer zweijährigen Forschungstätigkeit im Department of
Cardiovascular Genetics in Boston an der Harvard University.
Seit Januar 2010 ist Herr Dr. med. habil. Okan Toka Oberarzt
der Kinderkardiologischen Abteilung.
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