Unbegrenzte Unterstützung: eine Million Euro zur Optimierung der Zahnunfall-Versorgung
Ein Zahnunfall ist schnell passiert, ob beim kindlichen Spielen auf dem Pausenhof oder beim sportlichen Radfahren im Erwachsenenalter. Eine schnelle, kompetente Erstversorgung ist hierbei entscheidend für einen langfristigen Zahnerhalt und die Vermeidung unerwünschter Komplikationen. Gemeinsam mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH), dem Universitätsklinikum Regensburg und der Universitätsmedizin Pilsen konnte die Zahnklinik 1 – Zahnerhaltung und Parodontologie des Uniklinikums Erlangen ein grenzübergreifendes Projekt zur Optimierung der Zahnunfall-Versorgung einwerben. Das von der Europäischen Union unterstützte Vorhaben im Rahmen des Interreg-Programms Bayern-Tschechien 2021-2027 wird mit einer Million Euro über drei Jahre gefördert.
Die moderne Zahnmedizin lebt sowohl von der Routine als auch von der spezialisierten Ausbildung von Zahnärztinnen und Zahnärzten. Dentale Traumata geschehen jedoch ungeplant und unregelmäßig und stellen selbst etablierte Zahnarztpraxen oft vor eine Herausforderung. Abgebrochene oder sogar vollständig ausgeschlagene Zähne können jedoch häufig erhalten werden, wenn Betroffene und Behandelnde richtig und schnell handeln. Dies kann nicht von universitären spezialisierten Zentren allein bewerkstelligt werden, sondern fordert vor allem Zahnarztpraxen der ländlichen Regionen. Das geförderte Projekt 3DenTECT (3D Dental Traumatology Education Community Transfer) hat sich zum Ziel gesetzt, ein Schulungskonzept zur Weiterbildung niedergelassener Zahnärzte und Zahnärztinnen bei der Behandlung von Zahnunfällen im Kindes- und Erwachsenenalter zu entwickeln.
Dank der Experten der am Projekt beteiligten OTH Regensburg (Prof. Dr. Thomas Schratzenstaller, Gesamtprojektleitung, und Jan Zentgraf, M.Sc.) können innovative 3D-gedruckte Materialien genutzt werden, um klinikrelevante, einfach reproduzierbare Trainingsmodelle zu entwickeln. Mit Hilfe der klinischen Kollegen des Universitätsklinikums Regensburg (Prof. Dr. Matthias Widbiller, Projektleitung Standort UKR) und der Universitätsmedizin in Pilsen (MUDr. et MUDr. Lukáš Hauer, PhD, Projektleitung Standort Pilsen) plant Dr. Eva Maier als Projektleitung am Uniklinikum Erlangen den Bedarf an Weiterbildung gemeinsam mit den Zahnarztpraxen im Programmgebiet zu evaluieren, klinische Trainingsszenarien zu implementieren und ein zeit- und ortsunabhängiges digitales Lernangebot auf die Beine zu stellen. Frau Prof. Dr. Kerstin Galler, PhD, wird das Projekt als Klinikdirektorin der Zahnklinik 1 Erlangen, als Vorstandsmitglied der Bayerischen Landeszahnärztekammer sowie als Expertin im Bereich der Dentalen Traumatologie und Regenerativen Zahnmedizin unterstützen. Herr PD Dr. José Zorzin ergänzt das Erlanger Team durch seine Expertise in dentalen Fertigungstechnologien und der Dentalfotografie.
Das Interreg-Programm unterstützt innovative bayerisch-tschechische Projekte, die den grenzüberschreitenden Austausch und die Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen und Bürgern fördern sowie die Lebensqualität verbessern. Neben den digitalen Lehrangeboten sind im Projektzeitraum auch diverse Workshops und „Zahntraumatage“ zur Weiterbildung vor Ort geplant – weitere Infos, aktuelle Termine und Neuigkeiten sind auf der offiziellen Projekthomepage www.3DenTECT.eu zu finden.