Anästhesie wird klimafreundlicher!
Abschaffung des potenten Treibhausgases Desfluran
Schätzungsweise 5% der weltweiten Treibhausgasemissionen stehen im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen. Die Anästhesie trägt erheblich dazu bei, da etwa 3% der Treibhausgasemissionen im Gesundheitswesen durch den Einsatz volatiler Anästhetika entstehen. Die Verwendung des Narkosegases Desfluran, eines besonders potenten Treibhausgases, führt zu Emissionen pro Stunde Narkose, die einer Autofahrt von bis zu 800 Kilometern gleichen. Obwohl Desfluran nicht das weltweit am häufigsten eingesetzte volatile Anästhetikum ist, bedingt es durch seine lange atmosphärische Halbwertszeit (ca. 14 Jahre) bis zu 80% des mit volatilen Anästhetika in Verbindung stehenden Treibhauseffektes. Die Abschaffung der Nutzung von Desfluran und der alternative Einsatz von Sevofluran (atmosphärische Halbwertszeit: 1,4 Jahre) wird die durch die anästhesiologische Klinik verursachten Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren.
Einen Überblick zu weiteren möglichen Maßnahmen zur Reduzierung der Klimabelastung durch volatile Anästhetika, gibt ein vor kurzem unter Beteiligung unserer Klinik in dem führenden Fachjournal der Anästhesiologie (British Journal of Anaesthesia) veröffentlicher Artikel: https://authors.elsevier.com/a/1jtKT1dCDuqcA (kostenloser Zugang für die ersten 50 Tage nach Publikation).