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Bus-/Fahrradstraße zu Lasten der Patientinnen und Patienten nicht hinnehmbar

Bus-/Fahrradstraße zu Lasten der Patientinnen und Patienten nicht hinnehmbar

Das Uni-Klinikum Erlangen lehnt weiterhin die städtische Planung einer Bus-/Fahrradstraße vor der Frauen-/Strahlenklinik zu Lasten seiner Patientinnen und Patienten grundsätzlich ab. Gestützt wird die Kritik an der Stadtplanung im Bereich der Universitätsstraße durch eine verkehrsplanerische Stellungnahme, das der Klinikumsvorstand am 17.03.2022 bei einem Verkehrsplanungsbüro aus dem Raum Frankfurt beauftragt hatte. Im Ergebnis bescheinigt der Gutachter der Erlanger Stadtplanung grobe Fehler.

Dipl.-Ing. Mark Hofmann, Verkehrsingenieur der „T+T Verkehrsmanagement GmbH“ kommt nach einem Vor-Ort-Termin und einer Analyse der städtischen Planungsunterlagen zu einem klaren Ergebnis: Generell erscheint die Universitätsstraße für die Einrichtung einer Fahrradstraße auf Grundlage der verschiedenen Nutzungen und Anforderungen aus verkehrlicher Sicht als vollkommen ungeeignet. (…)Widersprüche zwischen einer Fahrradstraße und der Hauptbusachse werden ignoriert und durch den Wegfall der Parkplätze und die daraus folgende Verbreiterung der Verkehrsfläche noch verschlimmert. Dieses wird zudem auf Kosten der Erreichbarkeit des Klinikums umgesetzt. Der Wegfall fast aller Parkplätze ist daher nicht hinnehmbar.“

Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro informierte heute (07.04.2022) im Rahmen einer Videokonferenz OB Dr. Florian Janik über das Ergebnis der Analyse. Nach der Sitzung sagte Prof. Iro: „Die externen Verkehrsplaner fällen ein vernichtendes Urteil über die städtische Planung und unterstreichen unseren Standpunkt, dass es sich bei der geplanten Bus-/Fahrradstraße vor unserer Frauenklinik und Strahlenklinik zu Lasten von Patientinnen und Patienten um eine klare Fehlplanung handelt, bei der die Kliniksituation außer Acht gelassen wird. Wir brauchen eine reibungslose Zufahrt für Rettungswagen, Versorgungsfahrzeuge, Patiententransporte – egal ob privat oder mit einem Fahrdienst. Mit der Zufahrt müssen auch Halte- und ausreichende Parkmöglichkeiten geschaffen werden, ohne Radfahrer oder Patienten zu gefährden. Der Busverkehr muss verlegt werden. Für schwerkranke Patientinnen und Patienten ist ein Ausweichen auf den ÖPNV bzw. die Kliniklinie sowieso keine Alternative. Wer das nicht glaubt, muss einfach mal seinen Schreibtisch oder seinen ideologischen Elfenbeinturm verlassen und mit unseren Patientinnen und Patienten sprechen.“

„Fehlplanung nicht rücksichtslos durchpeitschen“

Im Hinblick auf eine Befahrung der Universitätsstraße des OB mit allen Fraktionen und Ausschussgemeinschaften am 17.03.2022 sagte er: „Niemand kann die Anfahrtsprobleme dieser schwerkranken Patientinnen und Patienten erfassen, wenn er mit dem Bus an der Klinik vorbeifährt. Er muss aussteigen und den Patienten einfach mal zuhören. Dann gewinnt er einen Eindruck von ihren Problemen und was es bedeuten würde, wenn diese Fehlplanung rücksichtslos durchgepeischt werden sollte.“

Die Stellungnahme des Verkehrsplaners ist HIER abrufbar.

Weitere Informationen:

Johannes Eissing

presse@uk-erlangen.de