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Coronavirus: Uni-Klinikum bereitet sich mit Sofortmaßnahmenplan vor

Coronavirus: Uni-Klinikum bereitet sich mit Sofortmaßnahmenplan vor

Anzahl an Intensivbetten soll massiv ausgebaut werden – aktuell drei COVID19-Patienten in stabilem Zustand auf Isolierstation

Das Universitätsklinikum Erlangen bereitet sich in diesen Tagen auf die Aufnahme einer größeren Anzahl stationärer und intensivpflichtiger Patienten vor. Der Klinikumsvorstand hat jetzt im Einvernehmen mit allen Direktoren von Kliniken und Instituten, Leitern selbstständiger Abteilungen, Pflegedienstleitungen und mit dem Vorsitzenden des Personalrats ein Sofortmaßnahmenpaket verabschiedet, das innerhalb der nächsten Tage umgesetzt werden soll. Der Plan dient der Vorbereitung auf den zu erwartenden schnellen Anstieg der Zahl an Coronavirus-Patienten, der weiteren Versorgung von Notfallpatienten, onkologischen und chronisch kranken Patienten sowie dem Schutz der Mitarbeiter. „Damit sind wir dann hoffentlich gut auf die Coronavirus-Krise vorbereitet“, sagt der Ärztliche Direktor des Uni-Klinikums Erlangen Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro.

Aktuell gebe es ganz verschiedene Krisenszenarien. „Wir stellen uns jetzt auf das Schlimmste ein, hoffen aber, dass es nicht so weit kommt“, sagt Prof. Iro. „In jedem Fall und für jeden Fall wollen wir optimal vorbereitet sein. Dazu sollen diese Tage und die kommende Woche intensiv genutzt werden.“ Seit Ende Februar bereitet sich ein Coronavirus-Krisenstab des Uni-Klinikums Erlangen jeden Tag, rund um die Uhr vor. „Wir konnten jetzt eine tragfähige Kriseninfrastruktur aufbauen, die uns schnelles Reagieren erlaubt“, so Prof. Iro. Aktuell gelte es, freie und neue Kapazitäten aufzubauen. „Notfälle, Schwangere, chronisch Kranke und onkologische Patienten sollen weiter wie gewohnt versorgt werden“, versichert der Ärztliche Direktor. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien sich ihrer besonderen Verantwortung in dieser Lage bewusst. Zahlreiche Studierende aus der Humanmedizin hätten spontan ihre Hilfe angeboten, und bis Ende der Woche wurden die ersten 100 Studierenden zur Verstärkung der Stationsteams eingestellt.

Im Rahmen des Maßnahmenpakets zur Bewältigung der Coronavirus-Krise wurden auch strengere Sicherheits- und Hygieneregeln festgelegt: Die Haupteingänge der Kliniken werden von 18.00 bis 6.00 Uhr geschlossen. Zwischen 6.00 und 18.00 Uhr findet eine Eingangskontrolle von Patienten in Hinblick auf ihre Händedesinfektion und ihren Gesundheitszustand statt. Krankenbesuche am Uni-Klinikum Erlangen sind gemäß der Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 20. März 2020 ab sofort untersagt. Davon ausgenommen sind die Besuche von engsten Angehörigen in der Kinder- und Jugendklinik und in der Geburtshilfe sowie Besuche bei Palliativpatienten. „In der aktuellen Situation geht es jetzt darum, die Ausbreitung des Coronavirus möglichst schnell einzudämmen. Deshalb ist es wichtig, dass alle Menschen aktuell ihre sozialen Kontakte möglichst reduzieren, um insbesondere ältere Patienten und andere Risikogruppen vor einer Infektion zu schützen“, sagt Prof. Iro.

Testkapazitäten sollen ausgebaut werden

Der OP- und Ambulanzbetrieb des Uni-Klinikums Erlangen wird seit einigen Tagen behutsam reduziert, verschiedene Bettenstationen werden ab kommendem Montag geschlossen. Mit einem intensiven Schulungsprogramm sollen Pflegekräfte und Ärzte für den Umgang mit COVID19-Patienten bestmöglich vorbereitet werden. Die Anzahl an Coronavirus-Tests soll schnellstens durch den Einsatz eines Hochdurchsatz-Analysegeräts von derzeit 50 bis 100 pro Tag auf rund 500 pro Tag erhöht werden.

Weitere Informationen:

Johannes Eissing
Telefon: 09131 85-36102
E-Mail: presse(at)uk-erlangen.de