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DFG fördert strahlen-immunbiologische Arbeitsgruppe mit 370.000 Euro

DFG fördert strahlen-immunbiologische Arbeitsgruppe mit 370.000 Euro

Erlanger Forscher untersuchen, ob die Kombination von Radiochemo- und Immuntherapie bei Hirntumoren wirkt

Mit den immunologischen Eigenschaften von Hirntumorzellen und wie diese insbesondere durch Bestrahlung verändert werden beschäftigt sich die Arbeitsgruppe von Dr. Anja Derer an der Strahlenklinik (Direktor: Prof. Dr. Rainer Fietkau) des Universitätsklinikums Erlangen. Dr. Derer gelang es nun, eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V. (DFG) in Höhe von 370.000 Euro einzuwerben, um verschiedene immuntherapeutische Ansätze bei bösartigen Hirntumoren in präklinischen Modellsystemen zu analysieren. Die Forschung im Bereich Strahlen-Immunbiologie, der von Prof. Dr. Udo Gaipl geleitet wird, soll dazu beitragen, die Immunantwort gegen Hirntumoren besser zu verstehen. Darauf aufbauend sollen Kombinationstherapien bestehend aus Strahlen-, Chemo- und Immuntherapie für den äußerst bösartigen Hirntumor Glioblastoma multiforme optimiert werden.

Aktuelle Therapieansätze beinhalten, sofern dies möglich ist, eine chirurgische Entfernung des aggressiven Tumors und anschließende Radiochemotherapie. Dies soll die Tumormasse beseitigen, das Tumorzellwachstum hemmen und alle Tumorzellen abtöten. Dennoch ist die Prognose für Patientinnen und Patienten schlecht und geht mit einer hohen Rückfallwahrscheinlichkeit einher, weshalb eine Verbesserung der Therapieoptionen dringend notwendig ist.

„Schon seit Längerem prüfen Wissenschaftler weltweit immunologische Therapieansätze, die diesen schnell wachsenden Tumor stoppen sollen, indem sie die körpereigene Immunantwort fördern – bislang jedoch ohne Erfolg. Um gegenwärtige Therapieoptionen zu verbessern, ist somit ein besseres Verständnis für die Rolle des Immunsystems und für seine komplexen Wechselwirkungen nötig, insbesondere mit radiochemotherapeutisch behandelten Tumorzellen“, bringt Dr. Derer an. Der Forschungsfokus ihrer Arbeitsgruppe liegt u. a. auf der Tumorimpfung sowie auf den sogenannten Immun-Checkpoint-Molekülen. Diese regulieren unter normalen physiologischen Bedingungen die Funktion von T-Zellen als zentraler Bestandteil des Immunsystems, um eine überschießende T-Zell-Reaktion, beispielsweise nach einem Infekt, zu verhindern. Dieser an sich gesunde Mechanismus wird von Krebszellen ausgenutzt, um das körpereigene Abwehrsystem rund um den Tumor zu unterdrücken.

Im Rahmen der IMMO-GLIO-01-Studie wird bereits seit einigen Jahren der Immunstatus von Hirntumorpatienten während einer Radiochemotherapie an der Strahlenklinik des Uni-Klinikums Erlangen untersucht. In enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ilker Eyüpoglu, leitender Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen, wird ergänzend dazu in ausgewählten Proben auch Tumorgewebe analysiert. Die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft ermöglicht es nun, verschiedene immuntherapeutische Ansätze bei Gliomen in präklinischen Modellsystemen in Kombination mit konventioneller Radiotherapie und Chemotherapie zu erforschen und Kombinationstherapien zu optimieren.

Weitere Informationen:

Dr. Anja Derer
Telefon: 09131 85-32311
E-Mail: anja.derer(at)uk-erlangen.de