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Die Vielfalt chirurgischer Präzision

Die Vielfalt chirurgischer Präzision

Erlanger Chirurgie demonstriert verschiedene OP-Techniken bei kolorektalen Eingriffen

Ein Fall – drei Operationsmethoden. Welche ist die beste? Das beantworten Operateurinnen und Operateure der Chirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Robert Grützmann) des Universitätsklinikums Erlangen regelmäßig bei ihren Masterclass-Seminaren zur kolorektalen Chirurgie anhand verschiedener Fallbeispiele. Dabei demonstrieren Prof. Grützmann und sein Team parallel in drei OP-Sälen ihre Techniken in der offenen, laparoskopischen und roboterassistierten Chirurgie vor teilnehmenden Chef- und Oberärztinnen und -ärzten aus Deutschland und Europa.

Die roboterassistierte Chirurgie gilt als die derzeit modernste OP-Technik und wird immer mehr zum Qualitätsmerkmal moderner Operationszentren. Auch das Chirurgie-Team des Uni-Klinikums Erlangen setzt bei komplizierten Eingriffen regelmäßig das neueste Modell Xi des Da-Vinci-OP-Roboters ein. „Dabei werden die vier hochbeweglichen Arme des Roboters über eine Konsole bedient, während die Operateurinnen und Operateure über einen hochauflösenden Monitor jede Bewegung innerhalb des Körpers detailliert beobachten“, erklärt Prof. Grützmann. „Die am vierten Arm des Da-Vinci-Xi-Roboters befestigte Kamera liefert der Chirurgin oder dem Chirurgen nicht nur eine gestochen scharfe und dreidimensionale Ansicht in bis zu zwölffacher Vergrößerung, sondern auch ein vollständig ausgeleuchtetes Operationsfeld im Körperinneren“, ergänzt Oberarzt PD Dr. Christian Krautz, der sich auf minimalinvasive und roboterassistierte Chirurgie spezialisiert hat.

Schonende Schnittführung – schnellere Genesung

Auch bei den laparoskopischen bzw. minimalinvasiven Eingriffen profitieren Patientinnen und Patienten von einer schonenderen Schnittführung, die ihnen eine schnellere Wundheilung ermöglicht. Diese sogenannte Schlüssellochchirurgie, bei der die OP-Instrumente über minimale Hautschnitte und kleine Zugänge ins Körperinnere geführt werden, gilt inzwischen für viele Eingriffe als Standardtechnik. „Dank fortgeschrittener Technik haben wir inzwischen eine breite Auswahl an minimalinvasiven Operationsverfahren, auch bei komplizierten Eingriffen wie der laparoskopischen Rektum- und Kolonresektion, also bei der Entfernung von End- und Dickdarm“, erläutert Dr. Krautz.

Die offene OP bleibt unverzichtbar

Auch wenn minimalinvasive Verfahren inzwischen einen Großteil der offenen Operationen ersetzen – für manche Eingriffe ist die klassische offene Operationstechnik unverzichtbar. „Durch minimalinvasive Eingriffe mit nur kleinen Schnitten sind beispielsweise größere Tumore nicht gut behandelbar. Diese lassen sich zum Teil nur mithilfe von ausgedehnten Schnitten entfernen“, sagt Prof. Grützmann. „In anderen Fällen spielt der Tastsinn der Operateurinnen und Operateure eine so wichtige Rolle, dass auch hier nur eine offene Operation infrage kommt“, weiß der Chirurg. Trotz des enormen technischen Fortschritts werden offene Operationen deshalb auch zukünftig nicht vollständig durch minimalinvasive Verfahren ersetzbar sein.

Qualität durch Standardisierung

Unabhängig von den gewählten OP-Verfahren steht die Ergebnisqualität im Fokus der Masterclass-Seminare der Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen. Auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der kolorektalen Chirurgie haben die Erlanger Chirurginnen und Chirurgen hochstandardisierte Vorgehensweisen etabliert, die nachweislich zu exzellenten Kurz- und Langzeitergebnissen führen. Mit der Vermittlung dieses Wissens möchten Prof. Grützmann und sein Team einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten mit kolorektalem Karzinom in Deutschland leisten.

Einladung zur Berichterstattung

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich dazu eingeladen, die Demonstration der verschiedenen OP-Techniken im Rahmen des aktuellen Masterclass-Seminars am morgigen Dienstag, 28. September 2021, vor Ort zu begleiten und sich unmittelbar zu informieren. Wir freuen uns auf Ihre diesbezügliche Rückmeldung unter Telefon 09131 85-33588 (Frau Reed) bzw. per E-Mail an: chir-direktion(at)uk-erlangen.de

Weitere Informationen:

PD Dr. Christian Krautz
Telefon: 09131 85-33296
E-Mail: christian.krautz(at)uk-erlangen.de