Zum Hauptinhalt springen

Ein Schatz, der Leben rettet

Ein Schatz, der Leben rettet

Prof. Dr. Holger Hackstein informierte Frauen-Union über Stammzellen aus Nabelschnurblut und den neuen Blutspendedienst der Erlanger Transfusionsmedizin

Im Rahmen einer Gesundheitsveranstaltungsreihe besuchte eine Gruppe der Frauen-Union Erlangen-Höchstadt einen Vortrag von Prof. Dr. Holger Hackstein, Leiter der Transfusionsmedizinischen und Hämostaseologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen. Das Thema: die in großen Teilen noch nicht ausgeschöpften medizinischen Möglichkeiten von aus Nabelschnurblut gewonnenen Stammzellen. Gleichzeitig stellte Prof. Hackstein den neuen Blutspendedienst der Erlanger Transfusionsmedizin vor.

"Plazentarestblut ist viel zu wertvoll, um es wegzuwerfen", betonte Prof. Hackstein zum Ende seines Vortrags an die Frauen-Union Erlangen-Höchstadt. Dem konnten die Zuhörerinnen nur zustimmen, schließlich hatte der Direktor der Erlanger Transfusionsmedizin zahlreiche gute Gründe aufgezählt, warum der Gewinn und die Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut gefördert werden müssen. Obwohl die Therapie mit aus dem Knochenmark oder aus peripherem Blut gewonnenen Stammzellen bereits weit verbreitet ist, gibt es bei der Variante mit Plazentarestblut noch viel Luft nach oben - und das, obwohl der Gebrauch von Nabelschnurstammzellen schonender für den Spender und für den Patienten ist und das Risiko für eine Abstoßungsreaktion deutlich geringer ausfällt. Das Problem: die Einlagerungskosten der wertvollen Zellen. Noch werden diese Beträge von Freiwilligen getragen, das heißt, Stammzellbanken wie die des Uni-Klinikums Erlangen finanzieren sich zu großen Teilen aus Spendengeldern.

Prof. Hackstein gab auch einen Einblick in aktuelle Forschungsvorhaben: Stammzellen nicht nur gegen Leukämien zu nutzen, sondern auch gegen andere Krebserkrankungen, in der Immuntherapie oder in der Entwicklung zellulärer Impfstoffe. Was es brauche, seien Methoden, dieses klinische Potenzial in vollem Umfang auszunutzen. Um das zu erreichen, sei auch eine höhere Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema gefragt.

Prof. Hackstein ist seit April 2018 der neue Leiter der Transfusionsmedizin des Uni-Klinikums Erlangen. Er realisiert unter anderem die Erweiterung des Blutspendedienstes. So soll am Kussmaul-Forschungscampus in der Hartmannstraße ein neues Blutspendezentrum des Uni-Klinikums eingerichtet werden, um die Versorgung von Patienten mit regionalen Blutprodukten ohne Zukauf voranzutreiben.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Holger Hackstein
Telefon: 09131 85-36972
E-Mail: trans-sekretariat(at)uk-erlangen.de