Else Kröner Clinician Scientist Professur für Markus Eckstein
Stiftungsprofessur verbindet hochkarätige Forschung und Patientenversorgung
Um die anwendungsbezogene und patientenorientierte medizinische Forschung in Deutschland kontinuierlich zu verbessern, bot die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) im Jahr 2024 zum sechsten Mal eine außergewöhnliche Chance für erfahrene Clinician Scientists: die Bewerbung um eine von der Stiftung finanzierte Else Kröner Clinician Scientist Professur in Höhe von je 1,1 Millionen Euro. Von 21 Bewerbenden erhielten nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren vier eine solche Professur – eine ging ans Uniklinikum Erlangen: an PD Dr. Markus Eckstein, Oberarzt des Pathologischen Instituts (Direktor: Prof. Dr. Arndt Hartmann). Die Else Kröner Clinician Scientist Professur wird es Markus Eckstein ermöglichen, intensiv an der Optimierung von modernen Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten und Immuntherapien im Rahmen von Krebsbehandlungen zu arbeiten. Dafür nutzt der Erlanger Wissenschaftler systembiologische Ansätze.
Die für zehn Jahre von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung finanzierte Professur bietet die Möglichkeit, die berufliche Tätigkeit im Sinne der optimalen klinisch-translationalen Forschung zu je 50 Prozent zwischen Forschung und Patientenversorgung aufzuteilen. „Damit reagieren wir auf den wachsenden Bedarf an Ärztinnen und Ärzten, die wissenschaftliche Ergebnisse direkt in die Patientenversorgung einbringen“, betont Prof. Dr. Michael Madeja, Vorstandsvorsitzender der EKFS.
Erlanger Forschungsprojekt
Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) und Immuntherapien revolutionieren derzeit die Onkologie, z. B. bei Blasenkrebs (Enfortumab Vedotin und Pembrolizumab). ADCs wirken jedoch nur dort, wo eine Zielstruktur vorhanden ist, und haben „blinde Flecken“. Wie Tumorbiologie, Genetik, Oberflächenproteine und Tumormikromilieu zu Resistenzen gegen ADCs führen, ist kaum erforscht. Das Team um PD Dr. Eckstein möchte mittels räumlicher Multi-Omics und Einzelzellsequenzierung Patientengewebe aus klinischen Studien (Blasen-, Brust- und Lungenkrebs) analysieren, um Therapieversagen bzw. exzellentes Ansprechen besser zu verstehen. Das Ziel ist es, einerseits auf Basis neuer Diagnostika optimale Kandidatinnen und Kandidaten für bereits eingesetzte ADCs zu identifizieren, und andererseits neue Zielstrukturen für neuartige ADCs zu entdecken und diese mit Immuntherapien zu kombinieren. Diese Erkenntnisse sollen dann in klinisch-translationalen Verbünden wie dem Bayerischen Zentrum für Krebsforschung und dem Bladder Cancer Research Initiative for Drug Targets Germany Consortium e. V. (BRIDGE) in klinischen Studien mit Partnern der pharmazeutischen Industrie direkt in die Patientenversorgung übersetzt werden. „Über diesen ganzheitlichen translationalen Ansatz verfolgen wir unser Vorhaben, dass die neu entwickelten Therapiekombinationen in naher Zukunft direkt Krebspatientinnen und Krebspatienten zugutekommen“, erläutert PD Dr. Eckstein, „ganz im Sinne einer maßgeschneiderten Therapie.“
Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.600 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 70 Millionen Euro ist sie die größte medizinfördernde Stiftung Deutschlands.
Weitere Informationen:
PD Dr. Markus Eckstein
09131 85-47792
markus.eckstein(at)uk-erlangen.de