Erlanger Erfolgsprogramm verlängert
Zweite Förderphase und 1,2 Mio. Euro für Forschungskolleg RECORD zu seltenen Nierenerkrankungen
Erneut überzeugt: Das hat die Medizinische Klinik 4 – Nephrologie und Hypertensiologie des Uniklinikums Erlangen mit ihrem Forschungskolleg RECORD (Research Center On Rare Kidney Diseases) zu seltenen Nierenerkrankungen. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung und die Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit seltenen Erkrankungen entschieden sich auf Basis einer Zwischenevaluation dafür, das Erlanger Erfolgsprogramm weiter zu unterstützen. In der zweiten Förderphase, vom 1.1.2023 bis 31.12.2025, erhalten die Medizin 4 und ihre Kooperationspartner in Hamburg und Köln insgesamt 1,2 Millionen Euro. Ziel ist es, wissenschaftlich hoch talentierten Ärztinnen und Ärzten im Rahmen eines strukturierten Clinician-Scientists-Programms die effektive Verbindung von klinischer Tätigkeit und Forschung zu ermöglichen. „Dass unser Konzept erneut überzeugt hat und dass wir uns damit erneut gegen die Konkurrenz aus ganz Deutschland durchsetzen konnten, ist eine sehr große Auszeichnung für uns“, betont Prof. Dr. Mario Schiffer, Direktor der Medizin 4 des Uniklinikums Erlangen und Sprecher des Forschungskollegs. „Mit den zusätzlichen drei Jahren und dem zusätzlichen Geld werden wir die Kooperation mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Hamburg und Köln weiter ausbauen. So können wir die Forschung und die Medizinerausbildung auf dem Gebiet der seltenen Nierenerkrankungen noch weiter voranbringen.“
Im Rahmen der ersten Förderphase, vom 1.1.2020 bis 31.12.2022, nahmen 18 Ärztinnen und Ärzte in unterschiedlichen Einrichtungen des Uniklinikums Erlangen, in der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Tobias B. Huber) des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf sowie in der Klinik für Innere Medizin II – Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin (Direktor: Prof. Dr. Thomas Benzing) des Uniklinikums Köln am Clinician-Scientists-Programm teil.
Im Laufe des Jahres reichten die Vertreterinnen und Vertreter von RECORD einen Verlängerungsantrag ein und stellten ihr Projekt sowie dessen weitere Ausrichtung persönlich vor. Auf dieser Basis wurde über die Bewilligung der zweiten Förderphase entschieden. „Das Gremium der Gutachterinnen und Gutachter hat vor allem die hervorragende Betreuung der 18 Ärztinnen und Ärzte sowie die exzellente Qualität der Forschungsprojekte hervorgehoben“, freut sich Prof. Schiffer. Mit den zusätzlichen 1,2 Millionen Euro sollen nun u. a. Rotationsstellen finanziert werden. „Das bedeutet, dass wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wissenschaftliche Aufenthalte an den jeweils anderen Standorten unseres Forschungskollegs oder im Ausland ermöglichen. Von dieser noch stärkeren Vernetzung und intensiveren Zusammenarbeit erhoffen wir uns neue Impulse für die Forschung am Standort Erlangen“, erläutert der Erlanger Experte.
Expertise ausbilden und weitergeben: gerade bei seltenen Erkrankungen wichtig
„Die patientenorientierte translationale Forschung und das Training von gut ausgebildeten klinischen Forscherinnen und Forschern, die auf diesem Gebiet fundierte klinische und wissenschaftliche Expertise ausbilden, hat sich gerade im Bereich der seltenen Nierenerkrankungen als wichtig herausgestellt“, erklärt Prof. Schiffer, der RECORD gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Wiesener, Oberarzt der Medizin 4 des Uniklinikums Erlangen, entwickelt und eingereicht hat. „Im Bereich der seltenen Erkrankungen werden die molekularen Befunde aus der Humangenetik und der Pathologie in ihrer Interpretation zunehmend komplexer, lassen aber hoffen, dass sie künftig sowohl diagnostisch als auch therapeutisch wesentliche Fortschritte erzeugen. Um die Medizinerinnen und Mediziner der Zukunft auszubilden, die diese Befunde einordnen und bewerten können, halten wir es für wichtig, ein strukturiertes Forschungs- und Ausbildungscurriculum für junge Klinikerinnen und Kliniker vorzulegen, das den translationalen Aspekt von Patientenversorgung sowie klinischer Forschung und Grundlagenforschung miteinander kombiniert.“ Die Vernetzung mit den zwei weiteren überregionalen Zentren, den Uniklinika Hamburg-Eppendorf und Köln, ermöglicht sowohl wissenschaftlichen als auch klinischen Austausch mit ausgewiesenen nephrologischen Abteilungen, in denen die Ausbildung von Clinician Scientists ebenso höchste Priorität hat. Weiterhin wird den jungen Ärztinnen und Ärzten durch die gemeinsame Nutzung von Biomaterialien und den Austausch über neue diagnostische und therapeutische Technologien ein optimal vernetztes Forschungsumfeld zu seltenen Nierenerkrankungen geboten.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Mario Schiffer
09131 85-39002
med4(at)uk-erlangen.de