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Forschungsstarker Innovationsstandort für KI und Medizin

Forschungsstarker Innovationsstandort für KI und Medizin

Bayerischer Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch am KI-Gesundheitsknoten Erlangen

Künstliche Intelligenz (KI) und Medizintechnik – zwei Zukunftsthemen, die untrennbar mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) verbunden sind: Seit mehr als 40 Jahren wird hier zu KI geforscht, im Bereich Medizintechnik genießt sie ebenfalls internationales Renommee. Kein Wunder also, dass an der FAU im Rahmen der Hightech Agenda Bayern (HTA) der KI-Gesundheitsknoten angesiedelt wurde. Was für Impulse heute und in Zukunft von dem KI-Gesundheitsknoten zu erwarten sind, davon hat sich der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, bei einem Besuch am 25. Mai 2020 selbst ein Bild gemacht.

„Die Etablierung des KI-Gesundheitsknotens Erlangen durch die HTA schafft für die FAU einzigartige Voraussetzungen, um hier einen führenden Forschungsstandort für KI in der Medizin und Gesundheit auszubauen“, sagt FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger. „Die FAU nutzt diese Chance, um Bayern als forschungsstarken Innovationsstandort für KI in Medizin und Gesundheit national und international sichtbar zu positionieren.“

„Die FAU Erlangen-Nürnberg ist traditionell stark sowohl in der Medizintechnik als auch in der KI. Die logische Folge ist, beide Bereiche miteinander zu verknüpfen. Bereits vor der HTA arbeiteten mehr als 60 Lehrstühle und Professuren an für die KI wichtigen Themenfeldern. Ich freue mich, dass wir im Rahmen der HTA zwölf neue KI-Professuren an der FAU einrichten und somit in Erlangen einen starken KI-Gesundheitsknoten knüpfen. Damit setzen wir gerade in Zeiten von Corona ein wichtiges Zeichen: Technologieförderung ist kein Selbstzweck, sondern muss dem Wohl der Menschen dienen“, erläutert der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler.

Bereits heute ist die FAU, und die Europäische Metropolregion Nürnberg insgesamt, ein Leuchtturm im Bereich Medizintechnik: So ist der an der FAU angesiedelte KI-Gesundheitsknoten Erlangen eingebettet in das Cluster „Medical Valley“, eine international anerkannte und leistungsfähige Netzwerkstruktur zwischen dem Universitätsklinikum Erlangen, der Medizinischen, der Technischen und der Naturwissenschaftlichen Fakultät der FAU sowie der Medizintechnik- und Gesundheitsindustrie in der Metropolregion mit über 500 Unternehmen. Durch die HTA wird der Standpunkt weiter gestärkt und ausgebaut: Insgesamt werden zwölf neue KI-Professuren an der FAU angesiedelt – acht davon am neu geschaffenen Department Artificial Intelligence in Biomedical Engineering (AIBE), das den Kern des KI-Gesundheitsknotens bildet. Erst vor wenigen Tagen erhielt die FAU vier weitere neue Professuren aus der HTA: eine im Bereich der sensornahen Informatik und Sprachverarbeitung, eine im Bereich der Nano- und Materialwissenschaften und gleich zwei im Bereich KI in der Medizin.

d.hip: gemeinsam Digitalisierung in Medizin und Gesundheitswesen voranbringen

Der bayerische Wissenschaftsminister war nun nach Erlangen gekommen, um sich selbst ein Bild über die Aktivitäten am KI-Knotenpunkt zu machen. Der „Rundgang“ fand dabei – wie kann es in Corona-Zeiten anders sein – zum Großteil virtuell statt. Bernd Sibler, Prof. Hornegger und Tobias Zobel, Directing Manager des d.hip, trafen sich jedoch an einem besonderen Ort: in den Räumen der „Digital Health Innovation Platform“ – kurz d.hip: eine Gründung der FAU gemeinsam mit dem Uni-Klinikum Erlangen, Siemens Healthineers und dem Medical Valley. Ihr Ziel ist es, die Digitalisierung der Medizin und des Gesundheitswesens aktiv voranzubringen und dabei als Plattform für die transdisziplinäre Entwicklung neuer Produkte und Lösungen zu dienen. So wurde beispielsweise am Uni-Klinikum Erlangen ein Datenintegrationszentrum geschaffen, um medizinische Daten der regionalen Projekte und Gesundheitsdienstleister einer nachhaltig strukturierten KI-Analyse zuzuführen. Über das d.hip werden zudem Juniorprofessuren für den Bereich Digital Health und Medizinische Datenanalyse finanziert.

Weitere Akteure aus dem KI-Gesundheitsknoten wurden virtuell zugeschaltet: Dr. Bernd Montag, CEO von Siemens Healthineers, erklärte, wie Spitzenforschung im Schulterschluss mit Technologieunternehmen zum Erfolg führt. Prof. Dr. Andreas Maier, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik 15 (Machine Intelligence) an der FAU, stellte sein durch einen ERC Synergy Grant gefördertes Projekt „4D+nanoSCOPE“ zur Entwicklung eines neuen bildgebenden Verfahrens vor. Es soll erstmals Röntgenmikroskopie am lebenden Menschen ermöglichen. Das interdisziplinäre Projekt, das er zusammen mit dem Uni-Klinikum Erlangen und dem Helmholtz-Zentrum in Berlin durchführt, soll das Wissen über Osteoporose revolutionieren und schnellere Therapieerfolge ermöglichen. Das digitale Angebot in der medizinischen Versorgung für Schwangere verbessern – das ist das Ziel des Projekts „SMART Start“ von Prof. Dr. Björn Eskofier, Lehrstuhl für Informatik 14 (Maschinelles Lernen und Datenanalytik) an der FAU. Zusammen mit dem Uni-Klinikum Erlangen sollen hier die Grundlagen für einen Ausbau des digitalen Angebots in diesem Bereich erforscht werden. So ließe sich der Aufwand für routinemäßige Vorsorgeuntersuchungen reduzieren, denn für Schwangere könnten so etliche Besuche in der Arztpraxis entfallen.

Quelle: uni | mediendienst | aktuell Nr. 48/2020

Weitere Informationen:

Pressestelle der FAU
Telefon: 09131 85-70229
E-Mail: presse(at)fau.de