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Impfschutz und Infektionen besser verstehen: 65.000 Euro für Zellanalysen

Impfschutz und Infektionen besser verstehen: 65.000 Euro für Zellanalysen

Mit der Spende der Manfred-Roth-Stiftung wollen Erlanger Mikrobiologen ein neues Gerät anschaffen

Bevor ein Impfstoff zugelassen und eingesetzt werden kann, muss nicht nur seine Sicherheit, sondern auch seine Wirksamkeit in strengen klinischen Prüfungen belegt werden. Die Vakzine wirkt, wenn sich im Blut eines Geimpften Antikörper oder eine T-Zell-Antwort gegen einen Erreger finden. „Was dabei aber auf der Ebene einzelner Zellen passiert, wissen wir heute noch nicht genau“, sagt Prof. Dr. Christian Bogdan, Direktor des Mikrobiologischen Instituts – Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Universitätsklinikums Erlangen. Dank einer Spende in Höhe von 65.000 Euro von der Manfred-Roth-Stiftung (Vorstandsvorsitzender: Dr. Wilhelm Polster) kann in der Erlanger Mikrobiologie jetzt ein hochmodernes neues Gerät angeschafft werden, das diese Frage klären soll: Was geschieht auf Einzelzellebene? Dank des Matching-Funds-Programms der Forschungsstiftung Medizin (Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Werner G. Daniel) am Uni-Klinikum Erlangen wird die Spendensumme auf 87.750 Euro aufgestockt.

„Mit dem neuen Gerät können wir verschiedene Immunzellen sortieren und genetisch analysieren“, erklärte Prof. Bogdan. „Wir zielen damit auf zwei Dinge ab: Erstens wollen wir die Immunantwort nach akuten und chronisch verlaufenden Infektionen besser verstehen. Das heißt, wir sehen uns die Genaktivität ausgewählter Zellen an und können so z. B. genauer nachvollziehen, wie das Immunsystem einen bestimmten Erreger unmittelbar bekämpft oder über lange Zeit in Schach hält. Zum Zweiten wollen wir ergründen, wie Impfungen genau Schutz vermitteln, speziell die Impfungen gegen COVID-19, Pneumokokken und Gelbfieber“, so der Mikrobiologe. Das Ziel auf lange Sicht könnte sein, Impfstoffe noch weiter zu optimieren, indem z. B. bestimmte Zellpopulationen gezielt adressiert werden.

Manfred-Roth-Stiftung

Die gemeinnützige Manfred-Roth-Stiftung fördert neben sozialen, kulturellen und bildungsfördernden Projekten auch die wissenschaftliche Arbeit in Forschung und Medizin. Die nach dem verstorbenen Fürther Unternehmer und Gründer der Handelskette Norma benannte Stiftung folgt damit den Vorgaben Manfred Roths, der schon zu Lebzeiten Projekte für das Gemeinwohl großzügig unterstützte. Seit 2014 hat die Stiftung am Uni-Klinikum Erlangen insgesamt 36 Projekte aus unterschiedlichsten Bereichen unterstützt.

Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen

Die 2007 gegründete Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen fördert die medizinische Forschung, die Aus- und Weiterbildung von Studierenden, Ärzten und Wissenschaftlern sowie Belange des öffentlichen Gesundheitswesens und Projekte der Mildtätigkeit.

Bildunterschrift: Bei der Scheckübergabe (v. l. n. r.): Klaus Teichmann, Stiftungsratsmitglied der Manfred-Roth-Stiftung, Prof. Dr. Christian Bogdan, Direktor des Mikrobiologischen Instituts – Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Uni-Klinikums Erlangen, Dr. Wilhelm Polster, Vorstandsvorsitzender der Manfred-Roth-Stiftung, und Prof. Dr. Werner G. Daniel, Vorstandsvorsitzender der Forschungsstiftung Medizin. Foto: Franziska Männel/Uni-Klinikum Erlangen

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Christian Bogdan
Telefon: 09131 85-22551
E-Mail: christian.bogdan(at)uk-erlangen.de