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Internationale Forschungszusammenarbeit im Bereich Stimmbildung

Internationale Forschungszusammenarbeit im Bereich Stimmbildung

HNO-Spezialisten des Uni-Klinikums Erlangen arbeiten mit Wissenschaftlern der Tiroler Privatuniversität UMIT zusammen

Die Spezialisten der Phoniatrie und Pädaudiologie der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro) des Universitätsklinikums Erlangen arbeiten nun mit österreichischen Experten des Instituts für Mess- und Sensortechnik der Tiroler Hochschule UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik zusammen. Gemeinsam erforschen sie die Stimmbildung und Eigenschaften von Stimmbändern. Ziel der internationalen Zusammenarbeit ist ein besseres Verständnis der physiologischen Abläufe und Strukturen, um die Diagnostik von Erkrankungen zu verbessern.

Neben einem besseren Verständnis der physiologischen Abläufe wollen die Wissenschaftler bei ihrer Zusammenarbeit auch Daten für weitere Forschungen generieren. In einem gemeinschaftlich durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt werden multimodale und nicht invasive Methoden der optischen Bildgebung untersucht, um den inneren Aufbau und die Oberfläche der Stimmlippen zu analysieren.

Die Erlanger Arbeitsgruppe hatte in früheren DFG-Projekten bereits einen vollautomatisierten Messaufbau zur hochauflösenden Analyse von Strukturschwingungen an den Stimmlippen entwickelt; im aktuellen Projekt stellen die Wissenschaftler ihre langjährige Erfahrung mit Ex-vivo-Modellen zur Verfügung. Dabei werden neuartige, teils laserbasierte Bildgebungstechniken zur 3-D-Rekonstruktion der Oberflächendynamik eingesetzt. Die Forscher am Institut für Mess- und Sensortechnik der UMIT entwickeln die benötigte Messtechnik zur Analyse des inneren Stimmlippenaufbaus und möglicher Defekte, parallel forschen sie an zwei unterschiedlichen Methoden.

Dabei werden zum einen künstlich erzeugte Vibrationen der Stimmbänder mit einem Laser vermessen und somit Rückschlüsse auf die elastischen Eigenschaften gezogen. Die zweite Methode vermisst die Stimmbänder mithilfe eines Ultraschallgerätes genau und berechnet ebenfalls ihre elastischen Eigenschaften. Beide Vorgehensweisen versprechen ein besseres Verständnis der Anatomie und der Physiologie der Stimme. Teil des Projektes ist eine umfangreiche Messkaskade an mehreren Kehlköpfen. Dabei sollen die Messergebnisse beider Forschergruppen miteinander verglichen werden, um Korrelationen zwischen den unterschiedlichen Messmethoden aufzuzeigen.

Weitere Informationen:

Dr.-Ing. Marion Semmler
Telefon: 09131 85-43979
E-Mail:marion.semmler(at)uk-erlangen.de