Lebensretter auf dem Spielfeld
Anästhesisten und Medizinstudenten gaben Reanimationsworkshop für Greuther-Fürth-Trainer
Der plötzliche Herztod gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch wer denkt schon bei Fußballern, meist jungen Sportlern, an das Risiko von Herz-Kreislauf-Notfällen? Die Spielvereinigung Greuther Fürth wollte es trotzdem nicht darauf ankommen lassen und wandte sich an Dr. Björn Lütcke und Matthias Keilhammer von der Anästhesiologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Schüttler) des Universitätsklinikums Erlangen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin entwarfen und leiteten die beiden Mediziner einen Reanimationskurs für 25 Trainer des Fürther Nachwuchsleistungszentrums.
Anfang Juli schockte eine Schlagzeile die europäische Fußballwelt: Der 20-jährige Abdelhak Nouri, Spieler bei Ajax Amsterdam, brach bei einem Testspiel gegen den deutschen Bundesligisten Werder Bremen zusammen - Herzstillstand. Sanitäter reanimierten den jungen Niederländer noch auf dem Feld, trotzdem werde er bleibende Hirnschäden davontragen, hieß es in den darauffolgenden Tagen. Viele Sportler und Trainer fragten sich anschließend: Wäre ich in der Lage, im Notfall zu helfen? Für 25 Trainer der SpVgg Greuther Fürth stellt sich diese Frage nun nicht mehr, denn sie haben an der Wiederbelebungsschulung durch die Anästhesisten Dr. Björn Lütcke und Matthias Keilhammer vom Uni-Klinikum Erlangen teilgenommen. Unterstützt durch neun angehende Ärzte - Medizinstudenten im Praktischen Jahr (PJ) - und sechs Reanimationspuppen, lernten die Trainer, wie sich bei einem Bewusstlosen die Lebenszeichen feststellen lassen, wie die Herzdruckmassage und die Beatmung richtig funktionieren und auch, wie ein mobiler Defibrillator (AED) zu bedienen ist.
Es gibt nichts falsch zu machen
"Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv", freute sich Dr. Lütcke. "Den meisten hat das Training vor allem darin geholfen, Ängste und Hemmungen abzubauen. Sie wissen jetzt, dass es bei einer Reanimation kaum etwas falsch zu machen gibt, außer, nicht zu helfen." Auch für die neun PJler, die an den Lehrstationen ihre Fachkenntnis praktisch vermitteln konnten, bleiben positive Erinnerungen, berichtete der Notfallmediziner des Uni-Klinikums Erlangen: "Diese Schulungserfahrung kann ihnen in der kommenden Assistenzzeit helfen, besser auf ihre Patienten einzugehen sowie neues Wissen aufzunehmen."
Weitere Informationen:
Dr. Björn Lütcke
Telefon: 09131 85-33680
E-Mail: bjoern.luetcke(at)kfa.imed.uni-erlangen.de