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Lücke schließen

Manfred-Roth-Stiftung spendet 20.000 Euro für die Einlagerung von lebensrettenden Stammzellpräparaten

Jeder Beutel ist ein potenzieller Lebensretter: In der Stammzellbank der Transfusionsmedizinischen und Hämostaseologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen lagern Hunderte Präparate, in denen sich die wertvollen Stammzellen befinden. „Aber das ist nicht der entscheidende Punkt“, erklärt Prof. Dr. Holger Hackstein, Leiter der Transfusionsmedizin. „Vor allem mangelt es uns – so wie weltweit allen anderen Stammzellbanken auch – an Vielfalt.“ Dank der Manfred-Roth-Stiftung und ihrer Spende in Höhe von 20.000 Euro kann diese Lücke nun zumindest teilweise geschlossen werden. Im Rahmen ihres Matching-Funds-Programms stockt die Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen die Summe sogar auf 27.000 Euro auf. „Wir investieren das Geld gezielt in die Einlagerung von Nabelschnurblutspenden aus Familien mit seltenen genetischen Merkmalen aufgrund ihrer Abstammung“, sagt Prof. Hackstein. „Für Krebspatienten, die nicht aus Europa stammen, finden wir meist keinen gelisteten Stammzellspender. Eine größere Diversität bei den eingelagerten Präparaten ermöglicht es uns hoffentlich, in Zukunft noch mehr Menschen helfen zu können.“

Die dauerhafte Einlagerung einer Stammzellspende, die der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, kostet je nach Art des Präparats mehrere tausend Euro. „Darin enthalten sind die Gewinnung des Plazentarestbluts direkt im Anschluss an die Geburt, die Herstellung, die Prüfung, die Kryokonservierung bei –196 °C und die Lagerung des Stammzellpräparats“, erläutert PD Dr. Julian Strobel, Leiter des Immungenetischen Labors der Transfusionsmedizin.

Damit das Immunsystem des Krebspatienten die Stammzellspende nicht als körperfremd erkennt und abstößt, müssen möglichst viele Merkmale von Empfänger und Spender übereinstimmen. In den internationalen Registern sind aktuell überwiegend potenzielle Stammzellspender aus Europa und den USA gelistet. Für Krebskranke anderer Abstammung wird deshalb meist kein passender Spender gefunden. Ein Ansatz, um diese Lücke zu schließen, ist, Paare mit seltenen genetischen Merkmalen aufgrund ihrer Abstammung für eine Nabelschnurblutspende zu gewinnen.

Über die Manfred-Roth-Stiftung

Die gemeinnützige Manfred-Roth-Stiftung fördert neben sozialen, kulturellen und bildungsfördernden Projekten auch die wissenschaftliche Arbeit in Forschung und Medizin. Die nach dem 2010 verstorbenen Fürther Unternehmer und Gründer der Handelskette Norma benannte Stiftung folgt damit den Vorgaben Manfred Roths, der schon zu Lebzeiten Projekte für das Gemeinwohl großzügig unterstützte.

Über die Forschungsstiftung Medizin

Die Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen fördert die medizinische Forschung, die Aus- und Weiterbildung von Studenten, Ärzten und Wissenschaftlern sowie Belange des öffentlichen Gesundheitswesens und Projekte der Mildtätigkeit. Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 hat die Forschungsstiftung Medizin schon zahlreiche wissenschaftliche Einzelprojekte aus unterschiedlichen Fachbereichen des Uni-Klinikums Erlangen mit insgesamt knapp sechs Millionen Euro unterstützt.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Holger Hackstein
Telefon: 09131 85-36972
E-Mail: trans-sekretariat(at)uk-erlangen.de