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Manfred-Roth-Stiftung fördert Bewegungsforschung mit 30.000 Euro

Manfred-Roth-Stiftung fördert Bewegungsforschung mit 30.000 Euro

Spezielle Bewegungstherapie und intelligente Sensorik helfen Patienten mit Parkinson-Syndrom

Regelmäßige Bewegung ist für uns alle wichtig. Einen besonderen Stellenwert nimmt Bewegung aber für Patienten mit der Parkinson-Erkrankung ein, da sie den motorischen Symptomen dieser langsam fortschreitenden Erkrankungen entgegenwirkt und somit dazu führt, dass die Patienten ihren Alltag besser bewältigen. Wie stark der Effekt einer gezielten Bewegungstherapie bei Parkinson-Patienten ausfällt, erforscht der Sportwissenschaftler Dr. Heiko Gaßner mit Ärzten der Molekular-Neurologischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Jürgen Winkler) des Universitätsklinikums Erlangen. Die Manfred-Roth-Stiftung fördert dieses Projekt mit 30.000 Euro, die im Rahmen des Matching-Funds-Programms der Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen auf insgesamt 43.500 € aufgestockt werden.

In Deutschland gibt es vereinzelt Rehabilitationssportgruppen für Parkinson-Patienten. Allerdings sind die Inhalte dieses Bewegungstrainings nicht standardisiert. Die Erlanger Wissenschaftler um Dr. Heiko Gaßner, Prof. Dr. Jürgen Winkler und Prof. Dr. Jochen Klucken untersuchen daher ein Bewegungsprogramm mit wissenschaftlich auf Parkinson-Patienten abgestimmten Inhalten. Dieses evidenzbasierte Bewegungsprogramm zielt auf ein breit gefächertes, multifaktorielles Trainieren der motorischen und kognitiven Fähigkeiten ab, die helfen den Alltag zu meistern.

Das multifaktorielle Bewegungsprogramm findet einmal wöchentlich unter fachkundiger Anleitung von Dr. Gaßner im Rahmen des von den Krankenkassen anerkannten, ambulanten Rehabilitationssports im Uni-Klinikum Erlangen für jeweils 60 Minuten statt. Zusätzlich werden weitere Therapieempfehlungen als Heimprogramm zur individuellen Förderung entwickelt, die den Teilnehmern schriftlich und illustriert als Anleitung für das tägliche Training im häuslichen Umfeld dienen sollen. Dabei wird das Ziel der Selbstwirksamkeit verfolgt ("Hilfe zur Selbsthilfe"). Das Spektrum des Bewegungsprogramms reicht von klassischen Trainingsmethoden - Beweglichkeit, Kräftigung, Koordination -, verschiedenen Formen der Gang- und Rhythmusschulung über Gleichgewichtstraining und Sturzprävention bis zu motorisch-kognitiven Doppelaufgaben, Training von Alltagsaktivitäten und Entspannungsverfahren.

Mit der Förderung über 43.500 Euro können die Erlanger Wissenschaftler nun den Trainingserfolg dieses multifaktoriellen Bewegungsprogramms klinisch-wissenschaftlich im Verlauf der Erkrankung bewerten und damit neue Maßstäbe für die nicht-medikamentöse Parkinson-Therapie setzen. Zur Bewertung des Therapieerfolgs werden klinisch etablierte Untersuchungen und eine mobile, sensorbasierte Ganganalyse eingesetzt. Letztere wird zur objektiven Bewertung der motorischen Symptome, insbesondere des Gangbildes verwendet. Dieses System nutzt kleine, tragbare Sensoren, die seitlich am Schuh befestigt werden und über einen intelligenten Algorithmus den Gang von Parkinson-Patienten erfassen. Weiterhin wird die persönliche Einschätzung der Betroffenen zu ihrer Lebensqualität untersucht.

Über die Manfred-Roth-Stiftung

Manfred Roth, Unternehmer der Firmengruppe Rodi-Norma und Namensgeber der Stiftung wurde 1936 in Fürth geboren. Bereits mit 23 Jahren übernahm Roth die Leitung der Firmengruppe Rodi-Norma und führte das Unternehmen zu einem der führenden Handelsunternehmen im Bereich der Discounter. Die Rodi-Norma Gruppe verfügt heute über zahlreiche Filialen in Deutschland, Frankreich und Tschechien und zählt zu den größten Discountern in Deutschland. Die Manfred-Roth-Stiftung wurde noch zu Lebzeiten Roths gegründet und sowohl durch sein Privatvermögen als auch durch nicht für den Geschäftsbetrieb benötigte Gewinne unterstützt. Die Stiftung fördert insbesondere Projekte aus Forschung und Wissenschaft - wie im Fall des Erlanger Projekts - aber auch die Bildung und Erziehung sowie Menschen in Not. Obwohl die Manfred-Roth-Stiftung im fränkischen Raum weitgehend unbekannt ist, zählt sie zu den bedeutendsten lokalen Stiftungen mit einem außerordentlich hohen Fördervolumen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Jürgen Winkler
Telefon: 09131 85-39324
E-Mail: juergen.winkler@uk-erlangen.de