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Maskenekzem durch richtige Pflege vorbeugen

Maskenekzem durch richtige Pflege vorbeugen

Mit pH-neutraler Reinigung und Pflege sowie viel frischer Luft die Haut vor Unreinheiten schützen

Seit Montag, 18. Januar 2021, ist das Tragen einer hochwertigen Schutzmaske (FFP2 bzw. deren Alternativen mit der Kennung KN95 oder N95) beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr bayernweit Pflicht. Die hochwertigen Vliesmasken schützen ihre Träger u. a. deshalb, weil sie eng am Gesicht anliegen. Doch wie reagiert die Gesichtshaut auf das andauernde Maskentragen? Dr. Nicola Wagner, Leiterin der Allergieambulanz der Hautklinik (Direktorin: Prof. Dr. Carola Berking) des Universitätsklinikums Erlangen und Sprecherin des Allergiezentrums, erläutert, was jetzt bei der Hautpflege besonders zu beachten ist.

Nicht nur das Atmen fühlt sich durch eine FFP2-Maske ein bisschen anstrengender an, auch an die Haut dringt durch das schützende Vlies und dessen hohe Filterwirkung weniger Luft als z. B. durch eine Alltagsmaske, eine sogenannte Community-Maske, z. B. aus einlagiger Baumwolle. Das wirke sich auch auf das Hautmilieu aus, erklärt Dr. Wagner: „Unter der Maske nimmt die Feuchtigkeit auf der Haut zu. Es gibt aktuelle Studien, die belegen, dass nicht nur der pH-Wert ansteigt, sondern auch die Talgsekretion. Zusätzlich werden auch die Innenseiten der Masken im Verlauf der Benutzung bakteriell besiedelt. Dadurch können sich Hautrötungen oder auch kleine Pickel bilden.“ Um hier gegenzusteuern, sollte die Gesichtshaut mit pH-neutralen Reinigungsmitteln ohne Alkohol gereinigt werden, empfiehlt die Dermatologin. „Wichtig ist, der Haut so oft wie möglich eine Maskenpause an der frischen Luft zu verschaffen.“ Zwar verändere sich das Hautmilieu unter den FFP2-Masken etwas stärker als unter einem einfachen medizinischen Mund-Nasen-Schutz, jedoch: „In den meisten Fällen entstehen für die Gesichtshaut durch die unterschiedlichen Maskenvarianten keine wesentlichen Unterschiede.“

Masken lösen eher selten Allergien aus

Allergische Reaktionen der Gesichtshaut auf die eng anliegende Maske träten eher selten auf, berichtet Nicola Wagner. „Kommt es zu Kontaktallergien, werden diese vor allem durch die Gummibänder im Bereich der Kontaktstellen an Wangen und Ohren ausgelöst. Wenn sich deshalb an den Kontaktflächen der Masken oder Haltebänder anhaltende, juckende Ekzeme bilden oder diese aufgrund von anhaltendem Druck oder Scheuern entstehen, z. B. weil die Maske zu straff sitzt, ist eine medizinische Behandlung erforderlich“, betont die Allergologin. Um die schützende Filterleistung der hochwertigen Schutzmasken zu erhalten, sollten diese möglichst nur über die Gummischlaufen berührt und nicht geknickt werden.

Vorbeugen durch intensive Gesichtspflege

Dermatologisch vorbelastete Menschen können ihre Gesichtshaut durch die entsprechende Pflege ebenfalls vor zusätzlichen Reizungen schützen, die das vermehrte Maskentragen auslöst. Dr. Wagner: „Neurodermitiker sollten ihrem Hautbefund angepasst auf eine ausreichende Pflege mit Feuchtigkeit und gegebenenfalls – bei zu großer Trockenheit – auch auf eine leichte Rückfettung achten. Menschen mit einer Neigung zu Akne oder Rosacea sollten hingegen ihre Haut weiterhin ausreichend mit ‚nicht-komedogener‘ Feuchtigkeitscreme versorgen.“

Allergieambulanz des Uni-Klinikums Erlangen

Die Allergieambulanz der Hautklinik des Uni-Klinikums Erlangen bietet unter der Leitung von Dr. Nicola Wagner Betroffenen die Diagnostik und Behandlung von allergisch bedingten Krankheiten wie Heuschnupfen, Insektengiftallergie, Nahrungsmittelallergie, Arzneimittelallergie, allergischem Asthma, chronischer Nesselsucht (Urticaria), atopischem Ekzem (Neurodermitis) sowie Kontaktallergien. Mitzubringen sind der Überweisungsschein und die Versicherungskarte.

Zu erreichen ist die allgemeine Sprechstunde der Allergieambulanz von Montag bis Freitag, jeweils 8.00 – 13.00 Uhr, im Internistischen Zentrum, Ulmenweg 18, 91054 Erlangen, Raum: C 1 im 1. OG. Eine vorherige telefonische Terminvereinbarung ist erforderlich unter Tel. 09131 85-33836 (8.00 – 13.00 Uhr).

Weitere Informationen:

Dr. Nicola Wagner
Telefon: 09131 85-33836
E-Mail:nicola.wagner(at)uk-erlangen.de