Muskeln aus Fett
54.000-Euro-Spende für das Tissue Engineering
Seit Jahrzehnten fördern Dr. Günther Zembsch und Renate Zembsch gemeinnützige Projekte. Jetzt spendete das Ehepaar 40.000 Euro an die Forschungsstiftung Medizin am Uniklinikum Erlangen zugunsten der Plastisch- und Handchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch). Dank des Matching-Funds-Programms stockte das Uniklinikum Erlangen die Summe auf insgesamt 54.000 Euro auf.
Hier forschen die Mitarbeitenden um Prof. Horch unter anderem an Methoden, um mittels Tissue Engineering, also Gewebezüchtung, funktionelles Muskelgewebe herzustellen. Ihr Ziel ist es, damit irgendwann Muskelschwäche, Muskelschwund und angeborene Muskelfehlbildungen zu behandeln. Profitieren könnten hiervon etwa Patientinnen und Patienten mit Muskeltraumata durch Verletzungen oder Tumoren oder mit angeborenen neuromuskulären Erkrankungen wie der Duchenne-Dystrophie oder kongenitalen Myopathien. „Wir sind sehr dankbar für die Spende, da unsere aktuelle Studie zur Züchtung von Muskelgewebe dadurch weiter vorankommt“, sagte Prof. Horch, der das geförderte Forschungsprojekt zusammen mit Oberärztin Dr. Aijia Cai und Assistenzärztin Lilly Maxine Mengen aus seiner Klinik betreut. „Zwar können wir auch heute schon Muskeln und deren versorgende Nerven verpflanzen, doch damit erzeugen wir an einer anderen Stelle im Körper einen Defekt, der zu neuen Problemen führt. Mittels Tissue Engineering lässt sich das umgehen“, so Raymund Horch weiter. Als Grundlage für die Züchtung von Muskelgewebe sollen den Erlanger Forschenden humane Stammzellen aus Fettgewebe dienen, die sich entsprechend in Muskelzellen ausdifferenzieren. „Unsere Arbeitsgruppe hat die ersten Schritte bereits erfolgreich gemeistert“, so Oberärztin Dr. Cai. „Damit ist die Basis gelegt für den künstlich generierten funktionellen Muskelersatz aus körpereigenen Zellen durch Tissue Engineering.“
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch
09131 85-33277
raymund.horch(at)uk-erlangen.de