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Neue Perspektiven in der Demenzdiagnostik

Neue Perspektiven in der Demenzdiagnostik

DGLN-Jahrestagung vereint rund 250 Experten aus dem In- und Ausland in Erlangen

„Unsere Patienten können keinen Schritt zurück gehen, deswegen müssen wir der Demenz ein paar Schritte voraus sein“, sagt Prof. Dr. Piotr Lewczuk, Leiter des nach DIN EN ISO 15189 akkreditierten Labors für Klinische Neurochemie und Neurochemische Demenzdiagnostik in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber) des Universitätsklinikums Erlangen. Was kaum jemand weiß: Sein Labor gehört zu den weltweit führenden auf dem Gebiet der neurochemischen Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen. Gemeinsam mit seinem Team verfolgt Prof. Lewczuk das Ziel, die Alzheimer-Krankheit u. a. anhand des Nervenwassers (Liquor) möglichst frühzeitig zu diagnostizieren, damit sich Betroffene im Idealfall lange vor dem Auftreten erster Symptome beraten lassen und den Verlauf ihrer Erkrankung positiv beeinflussen können. Am 7. und 8. Mai 2021 sind die Erlanger Experten Gastgeber der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Liquordiagnostik und Klinische Neurochemie e. V. (DGLN). Rund 250 Spezialisten aus dem In- und Ausland tauschen sich unter Erlanger Federführung online über neueste Erkenntnisse aus und entwickeln gemeinsam neue Perspektiven für Forschung und Patientenversorgung.

„Zum einen wollen wir die Frühdiagnose noch weiter optimieren“, sagt Prof. Lewczuk. „Zum anderen forschen wir intensiv, um den individuellen Verlauf der Alzheimer-Erkrankung für den einzelnen Patienten besser vorhersagen zu können.“ Mit dem Erlangen Score ist der international renommierte Experte bereits einen entscheidenden Schritt gegangen: Seit 2018 wird das von ihm entwickelte Analyseinstrument weltweit für die frühzeitige Demenzdiagnostik und -prognose eingesetzt. Dabei führen die Ärzte bei ihren Patienten eine Lumbalpunktion durch und entnehmen im Bereich der Lendenwirbelsäule Liquor. Lässt sich darin eine veränderte Konzentration zweier Biomarker feststellen, kann dies schon 20 Jahre vor dem Auftreten erster klinischer Symptome auf eine Alzheimer-Erkrankung hinweisen.

Prof. Lewczuk engagiert sich seit 15 Jahren im erweiterten Vorstand der DGLN. Für die DGLN-Jahrestagung 2021 konnten rund 45 Experten als Referenten gewonnen werden. In mehr als 30 Vorträgen berichten sie von neuesten Forschungserkenntnissen und laden die Teilnehmer zur Diskussion ein. Schwerpunkte sind u. a. der Liquor-Grundbefund, die Neuroinfektiologie und seltene Autoimmunerkrankungen des Zentralen Nervensystems. Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 7. Mai 2021, um 10.00 Uhr und endet am Samstag, 8. Mai 2021, gegen 15.15 Uhr.

Über die DGLN

Die Deutsche Gesellschaft für Liquordiagnostik und Klinische Neurochemie e. V. (DGLN) ist eine Fachgesellschaft, die sich eine sach- und zielgerechte Vertretung, Unterstützung und Weiterentwicklung der labormedizinischen Fachgebiete Liquordiagnostik und Klinische Neurochemie zum Ziel gesetzt hat. Derzeit zählt die DGLN mehr als 350 Mitglieder und ist kooptiertes Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e. V. sowie Mitglied des Dachverbandes „Arbeitsgemeinschaft für medizinische Laboratoriumsdiagnostik“. Die DGLN-Jahrestagung findet alle zwei Jahre statt.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Piotr Lewczuk
Telefon: 09131 85-34324
E-Mail: piotr.lewczuk(at)uk-erlangen.de