Neuer Ansatz gegen Graft-versus-Host-Erkrankung
Manfred-Roth-Stiftung unterstützt Forschungsprojekt zu Stammzelltransplantation
Die chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) ist eine schwerwiegende und häufige Komplikation nach einer Stammzelltransplantation. Das neu auf die Patientin bzw. den Patienten übertragene Immunsystem kann körpereigene Organe angreifen, wodurch Entzündungen und Organschäden entstehen können, die die Lebensqualität stark einschränken. Eine Erlanger Forschungsgruppe um Dr. Gloria Lutzny-Geier von der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie (Direktor: Prof. Dr. Andreas Mackensen) des Uniklinikums Erlangen untersucht nun, ob die CAR-T-Zelltherapie auch bei cGvHD eingesetzt werden kann. Die Manfred-Roth-Stiftung fördert das Projekt jetzt mit einer Spende in Höhe von 14.000 Euro an die Forschungsstiftung Medizin am Uniklinikum Erlangen. Dank des Matching-Funds-Programms des Uniklinikums Erlangen wird dieser Betrag auf insgesamt 17.640 Euro aufgestockt.
Die CAR-T-Zelltherapie kommt derzeit vor allem bei bestimmten Blutkrebs- und Autoimmunerkrankungen zum Einsatz. Dabei werden körpereigene T-Zellen entnommen, im Labor zu CAR-T-Zellen umprogrammiert und anschließend den Patientinnen und Patienten zurückgegeben. Da diese T-Zellen mit einem chimären Antigen-Rezeptor (CAR) ausgestattet sind, lassen sie sich gezielt gegen krankheitsverursachende Zellen lenken. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Herangehensweise auch bei chronischer GvHD wirken könnten. Dr. Lutzny-Geier erklärt: „Wir untersuchen aktuell, ob und wie effizient wir CAR-T-Zellen aus dem Blut von Betroffenen mit chronischer GvHD herstellen können.“ Mit ihrer Spende unterstützt die Manfred-Roth-Stiftung – vertreten durch Stiftungsvorstand Dr. Wilhelm Polster und Stiftungsrat Klaus Teichmann – insbesondere die Herstellung und funktionelle Analyse von CAR-T-Zellen aus Proben von Patientinnen und Patienten. Die Forschungsgruppe interessiert besonders, wie frühere Behandlungen und angewandte Medikamente die Qualität der CAR-T-Zellen beeinflussen. „Unser Ziel ist es, eine Grundlage für zukünftige klinische Anwendungen zu schaffen.“
Weiter Informationen:
Dr. Gloria Lutzny-Geier
09131 85-43169
gloria.lutzy-geier(at)uk-erlangen.de